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Bitteres Tour-Ende für Roglic Die "Killerwespen" verlieren ihren Star-Helfer

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(Foto: IMAGO/Belga)

Jonas Vingegaard muss bei der Tour de France die Verteidigung seines Gelben Trikots ohne seinen prominentesten Helfer fortsetzen. Primoz Roglic tritt zur 15. Etappe nicht mehr an. Damit beendet der Slowene die Rundfahrt wie schon im Vorjahr wegen der Folgen eines Sturzes vorzeitig.

Der Traum vom Gesamtsieg bei der Tour de France war für Primoz Roglic bereits in der ersten Woche geplatzt, nun muss der ehemalige slowenische Skispringer auch sein Dienst als Edelhelfer des Gesamtführenden Jonas Vingegaard quittieren. Der 32-jährige Kapitän von Jumbo-Visma tritt nicht mehr zur 15. Etappe von Rodez nach Carcassonne an. "Wir haben diese Entscheidung getroffen, damit meine Verletzungen richtig ausheilen können."

Roglic war auf der fünften Etappe gestürzt und hatte sich die Schulter ausgekugelt. Der 32-Jährige renkte sich die Schulter selbst wieder ein und setzte das Rennen unter großen Schmerzen fort. Die Sehnsucht auf seinen ersten Coup bei der Tour blieb durch den Zeitverlust jedoch unerfüllt. Roglic spannte sich uneigennützig als Top-Helfer von Spitzenreiter Vingegaard ein, war mit seinen Kräften aber jetzt offenbar am Ende. Im Gesamtklassement lag er mit einem Rückstand von mehr als 33 Minuten nur auf dem 21. Rang.

"Ich bin stolz auf meinen Beitrag zur aktuellen Gesamtwertung und vertraue darauf, dass das Team unsere Ambitionen auf Gelb und Grün verwirklichen wird", sagte Roglic und verabschiedete sich damit von seinen "Killerwespen". So wird die Equipe aus den Niederlanden wegen ihrer bis vor kurzem noch gelb-schwarzen Trikot genannt. Es ist das zweite Jahr in Folge, in dem Roglic die Tour de France nicht beendet. Vergangenes Jahr stürzte er ebenfalls früh und gab schließlich nach der achten Etappe in Tignes auf.

Kritik an aggressiver Fahrweise

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Im Feld ist der Landsmann von Tadej Pogacar, mit dem er sich von zwei Jahren ein dramatisches Duell um das Gelbe Trikot geliefert (und verloren) hatte, für seine aggressive Fahrweise gefürchtet. Immer wieder löst er mit seinem Stil Stürze aus. So hatte sich Deutschlands Radstar Maximilian Schachmann bei der Tour bereits über die aggressive Fahrweise des Superstar-Teams und vor allem von Roglic beklagt. "Jumbo muss sich mal ein bisschen einkriegen. Weil die alle wieder wie die Kaputten auf dem letzten Zentimeter fahren, es aber nicht können und sich dann an der Straßenkante aufhängen", hatte er gesagt. Dies sei eine Gefährdung aller Fahrer. "Und das ist unnötig."

Welche Folgen das Aus des Slowenen für den weiteren Verlauf der Tour hat? Unklar. Für Vingegaard war er der wichtigste Helfer. Gerade bei der anstehenden Hitzeschlacht in den Pyrenänen hätte der unerfahrene Däne den routinierten Roglic an seiner Seite gut gebrauchen können. Denn er wird in den Bergen sicher weiter vehement von Pogacar attackiert werden. Bereits am Samstag gab es einen kleinen Vorgeschmack, Vingegaard wehrte die Attacken des auf dem 11. Teilstück überraschend eingebrochenen Slowenen aber souverän ab. Und mit Steven Kruijswijk sowie Sepp Kuss hat Jumbo-Visma auch noch zwei Tophelfer für seinen Spitzenmann im Aufgebot.

Quelle: ntv.de, tno

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