Sieg im US-Open-Finale gegen Nadal Djokovic regiert in New York
13.09.2011, 08:12 Uhr
Ein Küsschen für den Center Court ...
(Foto: AP)
Der absolute Ausnahmespieler im Tennis-Zirkus krönt seine grandiose Grand-Slam-Saison mit dem dritten Titel: In vier Sätzen bezwingt Novak Djokovic im Endspiel der US Open in Flushing Meadows den Spanier Rafael Nadal. Die Kontrahenten liefern sich ein hochklassiges Duell, das die Zuschauer regelmäßig von den Sitzen reißt.
Novak Djokovic sank auf die Knie und schrie seine ganze Anspannung in den New Yorker Nachthimmel. Der derzeit beste Tennisspieler der Welt hatte zum ersten Mal in seiner Karriere die US Open gewonnen. In einem lange Zeit einseitigen, im dritten Durchgang jedoch hochklassigen Finale, setzte sich Djokovic gegen Rafael Nadal 6:2, 6:4, 6:7 (3:7), 6:1 durch.
Nachdem er seinen dritten Grand-Slam-Titel des Jahres gewonnen hatte, küsste Djokovic den Center Court. Wie schon in Wimbledon behielt der 24-jährige Serbe in vier Sätzen die Oberhand gegen den tapfer kämpfenden Spanier. Bei den Australian Open hatte er den Titel gegen Andy Murray gewonnen. "Es ist ein sagenhaftes Gefühl, hier zu gewinnen", sagte Djokovic, der im Gedenken an die Opfer des Terroranschlags auf das World Trade Center vor zehn Jahren eine Mütze der New Yorker Feuerwehr trug.
Nadal verliert gegen Angstgegner
Für seinen Sieg vor 22.547 Zuschauern in der ausverkauften Arthur-Ashe-Arena kassierte Djokovic ein Preisgeld von 1,8 Millionen US-Dollar (ca. 1,3 Millionen Euro) und baute seinen Vorsprung in der Weltrangliste aus. Nadal muss sich mit einem Scheck über 900.000 US-Dollar trösten.
Djokovic hat sich in dieser Saison zur unüberwindbaren Hürde für Paris-Champion Nadal entwickelt - der Erfolg in Flushing Meadows war bereits der sechste Finalsieg des derzeit besten Tennisspielers der Welt gegen den Mallorquiner. Mit seinem insgesamt zehnten Turniersieg des Jahres schraubte Djokovic seine Bilanz auf 64:2 Siege. Er hatte nur im Halbfinale der French Open gegen Roger Federer (Schweiz) verloren und das Finale von Cincinnati gegen Andy Murray aus Schottland verletzungsbedingt aufgeben müssen.
Nadal kommt zu spät auf
Zwei Sätze lang war es eine beeindruckende Demonstration der derzeitigen Kräfteverhältnisse im Herren-Tennis. Djokovic war seinem ein Jahr älteren Konkurrenten in nahezu allen Belangen überlegen. Bereits die Returns schlugen vor Nadals Füßen ein und setzten den ehemaligen Weltranglistenersten sofort nach dem Aufschlag unter Druck.
Erst im dritten Durchgang konnte Nadal das Match offen gestalten, er rückte näher an die Grundlinie und zwang Djokovic zu Fehlern. Der Serbe konterte, schlug beim 6:5 zum Matchgewinn auf und musste doch in die Verlängerung. Das Publikum tobte angesichts der jetzt hochklassigen Darbietung auf dem Platz.
Vieles sprach für Nadals Comeback - Djokovic nahm eine Auszeit und ließ sich am Rücken behandeln. Plötzlich fehlte Nadal völlig der Rhythmus. Länge und Präzision waren auf seltsame Weise verschwunden. Beide Spieler wirkten angeschlagen, doch wie so oft in diesem Jahr hatte Djokovic die größeren Kraftreserven. Nadal konnte bei der Siegerehrung nur noch anerkennend Beifall klatschen.
Durch die heftigen Regenfälle in der ersten Woche und zu Beginn der zweiten Turnierwoche musste das Herren-Endspiel zum vierten Mal in Folge auf Montag verschoben werden. Am Abend zuvor hatte Samantha Stosur (Australien) ihren ersten Grand-Slam-Titel mit 6:2, 6:3 gegen Serena Williams (USA) gewonnen.
Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, sid