Sport

Teamarzt von T-Mobile "Dopingvorwürfe unerklärlich"

Für den indirekt von einem ehemaligen Betreuer belasteten T-Mobile-Teamarzt Lothar Heinrich sind die Aussagen des Belgiers "unerklärlich". Jeff d'Hont, früher Masseur im damaligen Team Telekom, hatte im belgischen Fernsehen behauptet, Toursieger Bjarne Riis sei 1996 "randvoll mit EPO" gewesen, und die Doping-Beschaffung sei damals über "die Freiburger Ärzte" gelaufen.

"Diese Aussagen sind für mich unerklärlich. Die Erklärung der Universitätsklinik Freiburg, dass die Vorwürfe jeder Grundlage entbehren, kann ich nur bekräftigen", sagte Heinrich in der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Der Mediziner nahm zudem eine Einladung des Sportausschusses des Deutschen Bundestages an. Der Vorsitzende des Gremiums, Peter Danckert, hatte Heinrich, seinen Kollegen Andreas Schmid und Jan Ullrich im Mai zu Gesprächen nach Berlin eingeladen.

Zweifel berechtigt

Dabei hatte sich Danckert allerdings nicht konkret zu den Vorwürfen von d'Hont geäußert. Aber er hatte angemerkt: "Ob Ullrich von den Medizinern, die ihm zur Seite standen, immer richtig beraten wurde, darf zumindest bezweifelt werden."

Der Heidelberger Dopingexperte Prof. Werner Franke hatte hingegen die für das T-Mobile Team zuständigen Ärzte von der Uniklinik Freiburg gegen den Vorwurf verteidigt, mögliche Manipulationen bei Jan Ullrich fahrlässig übersehen zu haben. "Das moderne Dopingsystem ist von Fachmedizinern so angelegt, dass es auch Kollegen austricksen kann", sagte der Molekularbiologe. Auch er selbst sei schon getäuscht worden, bekannte Franke.

Dennoch hatte sich Franke für eine Aussage der Mediziner vor dem Sportausschuss ausgesprochen. So könnte das Bewusstsein für Doping geschärft werden. Neue Erkenntnisse erwarte er aber nicht.

Quelle: ntv.de

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