Noch keine Entscheidung Drei buhlen um Ullrich
21.09.2003, 16:52 UhrDas Buhlen um Jan Ullrich geht weiter. Es gebe "drei Konkurrenten", die an dem 29-jährigen Olympiasieger interessiert seien, sagten Wolfgang Strohband, der Manager von Ulrich, sowie dessen Betreuer und Bianchi-Teamchef Rudy Pevenage.
Die "Bild am Sonntag" meldete dagegen bereits den Durchbruch bei den Vertragsverhandlungen für Ullrichs alten Rennstall Telekom.
Neben den Bonnern steht aber auch noch eine denkbare Kombination aus den Teams Bianchi und Saeco zur Diskussion. Über die dritte Variante hüllen sich die Beteiligten in Schweigen. Strohbands Kommentar: "Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen."
Der "Bild am Sonntag" zufolge steht aber fest, dass der Tour-Sieger von 1997 zum Bonner Profi-Rennstall, der im kommenden Jahr „T-Mobile“ heißt, zurückkehrt. Schon von 1995 bis 2002 fuhr der Olympiasieger für die Magenta-Truppe.
Kein Platz für Ullrich-Berater bei T-Mobile
Einige Unwägbarkeiten gibt es noch. Ullrich hatte immer klar gemacht, dass er auch seinen Bruder Stefan als Mechaniker, seine Physiotherapeutin, sowie seinen Teamkollegen und Freund Tobias Steinhauser gern an seiner Seite hätte und natürlich seinen persönlichen Berater Rudy Pevenage.
Für den soll aber "Bams" zufolge beim T-Mobile Team kein Platz sein. Telekom-Manager Walter Godefroot soll erklärt haben: "Die Vertrauensbasis zu ihm ist hin. Er hat bei mir von heute auf morgen mit der Begründung gekündigt, dass er sich um seine Familie kümmern müsse. Zehn Tage später tauchte er bei einem anderen Rennstall auf..."
Dennoch gibt es auch für eine Rückkehr des Belgiers ins Team seines Landsmanns eine Hintertür. Godefroot räumte zähnknirschend ein, dass dies nicht allein seine Entscheidung sei: "Ich habe einen Vertrag mit T-Mobile. Letztlich liegt die Entscheidung auch bei denen."
Ullrich bestritt in Wangen/Allgäu sein letztes Rennen in dieser Saison. Beim 68. Internationalen Kriterium um das goldene Rad in Wangen musste der 29-Jährige vom Team Bianchi nach 104 km lediglich Sechstage-Spezialist Bruni Risi aus der Schweiz nach Punkten den Vortritt lassen. Bevor er mit Freundin Gabi und Töchterchen Sarah Maria ein paar Tage Urlaub macht, will er seine sportliche Zukunft klären.
Ullrich: Nicht noch ein Fehlgriff
Auf seiner Internetseite erklärt er dazu wenig konkret: "Die Entscheidung fällt mir nicht leicht. Ich fühle die Verantwortung für meine Team-Kameraden." Und weiter: "Noch einen Fehlgriff will ich mir nicht leisten. Ich brauche schwarz auf, weiß wie die Mannschaft und das Umfeld nächstes Jahr aussehen werden. Versprechungen helfen mir nicht weiter. Damit ich Lance Armstrong bei der Tour wirklich Paroli bieten kann, muss im Team vom Mechaniker bis zum Edelhelfer alles perfekt aufeinander abgestimmt sein."
Quelle: ntv.de