Sport

F1-Showdown in Sao Paulo Ecclestone vermisst Schumi

Nur einer fehlt für Bernie Ecclestone beim Finale furioso der Formel 1: Michael Schumacher. "Ja, ich vermisse ihn und würde es lieben, ihn zurück in der Formel 1 zu sehen. Ganz besonders bei dem aktuellen WM-Stand", sagte der Brite. Er würde sehr gerne erleben, wie der vor gut einem Jahr zurückgetretene Rekordchampion unter den derzeit gegeben Umständen gegen Lewis Hamilton, Fernando Alonso und auch Kimi Räikkönen fahren würde.

Der in der Schweiz lebende Schumacher hatte 2004 den bis dato letzten Fahrer-Titel für Ferrari geholt. Sein anfangs der Saison in Italien schon kritisierter Nachfolger Räikkönen könnte nun in Schumachers riesige Fußstapfen treten. Vor dem letzten Lauf der Saison liegt der Finne auf Rang drei (100 Punkte) hinter Spitzenreiter Lewis Hamilton (107) und dessen McLaren- Mercedes-Teamkollegen und Titelverteidiger Fernando Alonso (103).

Dass Schumacher, der einstige Alleinherrscher der "Königsklasse" des Motorsports, selbst in Deutschland fast schon in Vergessenheit geraten zu sein scheint, wundert Ecclestone überhaupt nicht. "Nein, ich bin nicht überrascht, denn es gibt so viele andere Dinge, die in der Formel 1 passieren. Dazu trägt auch Lewis Hamilton bei. Es sieht so aus, als habe dieser Michael Schumachers Platz in den Zeitungen eingenommen", sagte der 76-Jährige, der Hamilton auch schon als den nächsten Helden der Formel 1 auserkoren hat.

Sollte dem ersten dunkelhäutigen Piloten tatsächlich in seinem ersten Jahr der Triumph als jüngster Fahrer gelingen, wäre er auf dem besten Weg in eine neue Ära. Ecclestone: "Ich sehe keinen Grund, warum Lewis Hamilton nicht so erfolgreich sein könnte, wie es Michael Schumacher war." Sowohl der englische Senkrechtstarter als auch Alonso "sind wie Michael Schumacher. Beide wollen Erfolg haben und kämpfen darum Weltmeister zu werden", meinte Ecclestone.

Doch auch die deutschen Piloten drängen weiter nach. Sicher ist das Quartett mit Nick Heidfeld aus Mönchengladbach im BMW-Sauber, Nico Rosberg aus Wiesbaden im Williams-Toyota, Sebastian Vettel aus Heppenheim im Toro Rosso und Adrian Sutil aus dem bayrischen Gräfelfing im Spyker. Ralf Schumacher aus Kerpen geht zudem fest davon aus, auch 2008 in der "Königsklasse" zu fahren und GP2-Champion Timo Glock gilt als heißer Kandidat auf die Ralf-Schumacher-Nachfolge bei Toyota.

"Es kommt darauf an, zur richtigen Zeit im richtigen Auto zu sitzen. Es gibt keinen Grund, warum einer dieser Fahrer nächstes nicht auch ein Rennen gewinnen könnte", sagte Ecclestone, ohne sich festlegen zu wollen, wer aus dem möglichen halben Dutzend nach der Krone greifen könnte. "Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen", so Ecclestone.

Die Rekordgeldstrafe gegen McLaren-Mercedes im Zuge der Spionage- Affäre verteidigte Ecclestone. Das Silberpfeil-Team wurde zu der Rekordgeldstrafe von 100 Millionen US-Dollar verurteilt. "So hart die Strafe auch erscheinen mag, es war die "bessere" Option. Die einzige Alternative hätte den Ausschluss für die WM 2008 bedeutet. Obwohl sie das nicht direkt finanziell getroffen hätte, wäre ihnen dies jedoch viel teurer zu stehen gekommen", meinte Ecclestone.

Von Jens Marx, dpa

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen