Zwei Klatschen in drei Tagen Eigene Fans machen sich über desaströse DEG lustig
16.12.2024, 14:21 Uhr
Das 0:8 gegen München ist ein Tiefpunkt in der Geschichte der Düsseldorfer EG.
(Foto: IMAGO/osnapix)
Nach der 20. Niederlage im 26. Saisonspiel liegen die Nerven bei der Düsseldorfer EG blank. Die Klatschen gegen Augsburg und München verdeutlichen, wie schlecht es um den neunfachen deutschen Eishockey-Meister steht.
Henrik Haukeland hatte endgültig genug. Wutentbrannt drosch der Goalie der Düsseldorfer EG mit seinem Schläger auf das Tor ein bis dieser zerbrach, dann verließ er völlig frustriert das Eis. "Außer Hauke könnt ihr alle gehen", riefen die Fans, den fünften Gegentreffer durch Red Bull München quittierten sie mit hämischem Jubel. Ob auf dem Eis oder auf der Tribüne: Nach nicht einmal der Hälfte der Spielzeit lagen die Nerven im Düsseldorfer Eishockey-Dome endgültig blank.
Die Gründe waren nur allzu offensichtlich angesichts des Offenbarungseids, den die DEG am Sonntagabend leistete. 0:8 hieß es am Ende, für den Altmeister war es die höchste Heimniederlage in der Geschichte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) - und der Tiefpunkt einer bislang völlig verkorksten Saison, in der die DEG zum zweiten Mal in Folge nur eine Richtung zu kennen scheint: abwärts.
"München hat uns auseinandergenommen", bilanzierte Cheftrainer Steven Reinprecht sichtlich genervt. Für den früheren DEL-Profi, seit Sommer Coach im Rheinland, dürfte die Luft beim Tabellenletzten immer dünner werden. Zumal es für die DEG bereits am Freitag im Kellerduell gegen die Augsburger Panther ein deutliches 1:6 gesetzt hatte und die mildernden Umstände der vergangenen Wochen langsam nicht mehr gelten.
"Man merkt, dass das Selbstvertrauen komplett weg ist"
Die Verletzungssorgen werden zunehmend weniger, angetrieben vom frischen Geld des neuen Hauptsponsors wurde unter der Woche im zweimaligen DEL-Meister Ryan McKiernan sogar ein neuer Verteidiger verpflichtet. Doch ein positiver Effekt blieb angesichts von 14 Gegentoren an einem Wochenende aus.
Dennoch: "Steven Reinprecht sitzt weiter fest im Sattel", betonte Sportdirektor Niki Mondt nach dem Debakel gegen München: "Wir müssen aus dieser Situation gemeinsam raus." Und auch Sportmanager Alexander Barta stärkte dem Trainer den Rücken. "Wenn man auf die blanken Ergebnisse schaut, könnte man meinen, dass er die Mannschaft nicht erreicht", sagte Barta bei MagentaSport: "Das stellt sich in der sportlichen Arbeit aber anders dar. Die Führungsspieler müssen das Zepter in die Hand nehmen."
Diese schienen am Sonntag jedoch wie Haukeland zunehmend zu verzweifeln. Und so war es ausgerechnet dem Gegner überlassen, die DEG wieder etwas aufzubauen. "Die legen sich ins Zeug", sagte der gebürtige Düsseldorfer und frühere DEG-Goalie Mathias Niederberger anerkennend, "aber man merkt, dass das Selbstvertrauen komplett weg ist."
Quelle: ntv.de, tsi/sid