Sport

Australian Open oder Abschiebung Einwanderungsminister entscheidet über Djokovic

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Das Abschiebe-Hotel darf Novak Djokovic verlassen, sein Verbleib in Australien ist aber trotzdem noch nicht sicher. Einwanderungsminister Alex Hawke obliegt es, den Tennis-Superstar des Landes zu verweisen und sein Visum zu annullieren. Dann würde Djokovic nicht nur die Australian Open verpassen.

Novak Djokovics Sieg im juristischen Tauziehen um seine Einreise in Australien hat vorerst Bestand. Der Minister für Einwanderung, Alex Hawke, verzichtete zunächst darauf, dem serbischen Tennisstar mit seiner persönlichen Entscheidungsgewalt erneut die Aufenthaltsberechtigung zu entziehen. Eine entsprechende Frist verstrich am Abend (Ortszeit). Dies berichteten die Zeitungen "The Age" und "Sydney Herald", die zudem einen Sprecher Hawkes zitierten, der Minister behalte sich das Recht vor, Djokovic auszuweisen: "Der Minister setzt sich mit der Thematik auseinander", die Entscheidungsfindung sei noch nicht abgeschlossen.

Zuvor hatte ein Gericht in Melbourne zugunsten des 34-Jährigen entschieden und Djokovics Freilassung aus der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige angeordnet. Die Anwälte des Serben waren gegen die Annullierung seines Visums durch die Grenzschutzbehörden nach der Ankunft des Weltranglistenersten am vergangenen Mittwoch vorgegangen. Damit ist jedoch weiter unsicher, ob Djokovic als Titelverteidiger an den Australian Open ab dem 17. Januar teilnehmen kann. Eine Entscheidung von Hawke wird laut Medienberichten am Dienstag erwartet. Übereinstimmenden Berichten zufolge ginge mit einer Abweisung auch ein dreijähriges Einreiseverbot einher.

Angebliches Djokovic-Auto wird belagert

Djokovics Anwälte hatten sich in ihrer Argumentation darauf gestützt, dass ihrem Mandanten eine Ausnahmegenehmigung von der Impfung durch zwei unabhängige medizinische Gremien genehmigt worden war. Ein wichtiger Faktor war zudem, dass die Grenzbehörden Djokovic nach dessen Ankunft und der Abweisung offenbar unter zu großen zeitlichen Druck für eine Reaktion gesetzt hatten. Der Sportstar war laut Gerichtsakten ungeimpft eingereist. Am 16. Dezember soll er von einem positiven Coronatest erfahren haben. Danach nahm er weitgehend ohne Maske Termine wahr.

Djokovic hatte bereits für die Anhörung das Park-Hotel in Melbourne verlassen dürfen, in das ihn die Behörden nach Verwehren der Einreise gebracht hatten. Am heutigen Montag erhielt er nach dem Richterspruch seinen Pass und persönliche Gegenstände zurück. Vorausgegangen war ein tagelanges juristisches Tauziehen, das Beobachter in der ganzen Welt bewegte. Der serbische Präsident Aleksandar Vucic sprach von einer "Belästigung" Djokovics, dessen Vater bei Protesten in Belgrad noch schärfere Töne anschlug. Der australische Premierminister Scott Morrison wehrte sich und betonte, dass niemand über dem Gesetz stehe.

Vor dem Büro von Djokovics Anwälten kam es laut Reporter Paul Sakkal zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Anhängern des Tennisprofis. Beamte hätten Pfefferspray eingesetzt, um den Weg für einen schwarzen Mercedes freizumachen, in dem offenbar Djokovic vermutet wurde. Die Anhänger des Serben sollen demnach an die Fenster des Autos geschlagen haben, ein Video zeigt sogar, wie eine Person auf dem Dach der schwarzen Limousine herumspringt. Eingerahmt wird die Szene von anhaltenden "Nole, Nole"-Sprechchören.

Quelle: ntv.de, tsi/sid

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