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Wimbledon-Aus für Medwedew? England droht russischen Tennisspielern

Daniil Medwedew ist seit dieser Woche wieder die Nummer zwei der Weltrangliste.

Daniil Medwedew ist seit dieser Woche wieder die Nummer zwei der Weltrangliste.

(Foto: IMAGO/Icon SMI)

Bislang sind die Tennisspieler aus Russland und Belarus den Sanktionen der Verbände entkommen. Zwar dürfen sie nicht an Team-Wettbewerben teilnehmen und müssen unter neutraler Flagge starten. Sonst gibt es keine Tour-Einschränkungen. Ausgerechnet in Wimbledon könnte sich das ändern.

Dem russischen Tennis-Ass Daniil Medwedew droht das Aus für das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Der englische Sportminister fordert von allen russischen Tennisspielern eine klare Positionierung gegen den Kriegstreiber Wladimir Putin und den Staat Russland. Geschieht dies nicht, soll ihnen das Startrecht auf dem heiligen Rasen verweigert werden. Gespräche mit dem Ausrichter laufen bereits. Das Turnier findet in diesem Jahr

In zahlreichen Sportarten sind russische und belarussische Teams und Athleten als Konsequenz auf den Krieg gegen die Ukraine von der Teilnahme an Wettbewerben ausgeschlossen. Anders ist es derzeit im Tennis. Dort sind Russland und Belarus nur vom Davis Cup bei den Männern und dem Billie-Jean-King-Cup bei den Frauen ausgeschlossen. Profis aus beiden Ländern dürfen hingegen mit dem Segen der ATP und der WTA weiter bei Turnieren einschließlich der vier Grand Slams antreten. Verboten ist nur die Nennung ihres Heimatlandes und die Präsentation ihrer Nationalflagge.

Doch das langt dem britischen Sportminister Nigel Huddlestone nicht. Und das könnte zu weitreichenden Konsequenzen für das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon führen. Denn Huddlestone befindet sich aktuell in Gesprächen mit dem All England Tennis Club, dem Ausrichter des prestigeträchtigsten Tennis-Turniers der Welt, bestätigte er vor Abgeordneten des britischen Parlaments. Er führte aus, dass Neutralität nicht ausreichen könnte.

Gesinnungsprüfung für Sportler

Und dass sich die Sportler zudem von Putins Krieg und ihrem Land lossagen müssen, um in England als Individualsportler unter neutraler Flagge starten zu dürfen. "Es muss darüber hinausgehen. Wir brauchen eine Zusicherung, dass sie keine Unterstützer von Wladimir Putin sind", sagte er: "Wir prüfen jetzt, anhand welcher Anforderungen wir entsprechende Bestätigungen bekommen könnten."

Ende Februar hatte Medwedew den Serben Novak Djokovic vom ersten Platz der Tennis-Weltrangliste verdrängt. Seine Regentschaft hatte er mit einer Friedensbotschaft auf Instagram begonnen. Im Namen aller Kinder und ihrer Träume warb er um Frieden in der Welt und zwischen den Ländern, ohne aber den russischen Angriff auf die Ukraine zu erwähnen.

Am Tag nach der Invasion in die Ukraine hatte er sich am Rande des Turniers in Acapulco ebenfalls zu den Ereignissen in seiner Heimat geäußert. "Wir spielen in so vielen verschiedenen Ländern, ich war als Junior und als Profi in so vielen verschiedenen Ländern. Es ist nicht leicht, all diese Neuigkeiten zu hören", sagte Medwedew damals. "Hier in Mexiko aufzuwachen und die Nachrichten aus der Heimat zu sehen, war nicht einfach."

Seit dieser Woche ist Medwedew wieder die Nummer zwei der Weltrangliste. Nach seinem frühen Aus in Indian Wells zog Djokovic an ihm vorbei. Neben Medwedew zählen bei den Männern noch Andrey Rublev, Aslan Karatsev und Karen Khachanov zur erweiterten Weltspitze. Bei den Frauen befinden sich mit der Belarussin Aryna Sabalenka und den Russinnen Anastasia Pavlyuchenkova, Veronika Kudermetova sowie Daria Kasatkina ebenfalls vier Spielerinnen unter den ersten 32 der Weltrangliste.

Quelle: ntv.de, sue

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