Verrat von Werksgeheimnissen Ex-Ferrari-Techniker verurteilt
24.04.2007, 11:28 UhrZwei ehemalige Ingenieure des Formel-1-Rennstalls Ferrari sind von einem Gericht in Modena wegen Weitergabe von Werksgeheimnissen zu Bewährungsstrafen von 16 und 9 Monaten verurteilt worden. Den Beiden war vorgeworfen worden, bei Ihrem Wechsel von Ferrari zum Konkurrenten Toyota Datenmaterial von der Scuderia gestohlen zu haben. Sie hatten auf CD Daten und Zeichnungen der Ferrari-Rennwagen gespeichert. Laut der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport wollen sie allerdings gegen das Urteil in Berufung gehen.
Das Gericht hatte die Ingenieure zumindest von dem Vorwurf entlastet, illegal in das Computersystem von Ferrari eingedrungen zu sein und unerlaubt Dateien und Programme kopiert zu haben. Die Anwälte der Angeklagten hatten in der Verteidigung behauptet, dass die Informationen, über die ihre Mandanten verfügten, in der Branche allgemein bekannt waren.
Das Verfahren war 2003 ins Rollen gekommen, nachdem Ferrari eine große Ähnlichkeit zwischen dem damaligen Toyota-Auto und ihrem eigenen Boliden festgestellt hatte. Die Staatsanwaltschaft Modena hatte Ermittlungen eingeleitet, nachdem der heutige Ferrari-Generaldirektor Jean Todt in seiner Funktion als Teamchef im April 2003 Anzeige wegen Industriespionage erstattet hatte.
Die Ermittlungen der Polizei konzentrierten sich auf Ferrari-Mitarbeiter, die zu Toyota gewechselt waren. Am 30. November 2003 hatte die Kölner Polizei in Amtshilfe die Privat-Wohnungen ehemaliger Ferrari-Angestellter sowie deren Büros beim Toyota-Rennstall in Köln durchsucht. Toyota hat jegliche Verwicklung in einen Spionagefall stets von sich gewiesen.
Quelle: ntv.de