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Finale: Gonzales gegen Nadal Federer will Gold im Doppel

Die Dominanz ist dahin und der Olympiasieg verspielt. Doch wenigstens im Doppel greift der ins Straucheln geratene Roger Federer bei den Olympischen Spielen in Peking nach einer Medaille. "Früher habe ich viel öfter mit guten Freunden wie hier Stanislas Wawrinka gemeinsam gespielt. In der Mannschaft ist das Erlebnis Olympia noch schöner als alleine", sagte der als Nummer eins der Tenniswelt entthronte Dominator der vergangenen Jahre.

Gonzales trifft auf Nadal

Nach seiner Pleite im Viertelfinale gegen den Amerikaner James Blake hat der 27-Jährige, der nach 239 Wochen am Stück an der Spitze der Weltrangliste von seinem Dauer-Widersacher Rafael Nadal abgelöst wird, sein großes Saisonziel Olympiasieg nicht erreicht. Auch Blake konnte die Gunst der Stunde nicht nutzen und verpasste durch das 6:4, 5:7, 9:11 gegen den Bronze-Gewinner von Athen, Fernando Gonzales, den Einzug ins Endspiel. Dort trifft der Chilene auf Nadal oder den an Nummer drei gesetzten Serben Novak Djokovic. Blake spielt um Bronze.

Für Federer stand Gold ganz oben auf dem Wunschzettel, nachdem die Saison bislang ohne großen Titel vorübergegangen ist. Die finale Pleite in Paris gegen seinen Dauerrivalen Rafael Nadal hatte er noch klaglos hingenommen. Doch schon das verlorene Endspiel-Drama von Wimbledon brachte den erfolgsverwöhnten Eidgenossen aus der Fassung. Als Anker in der sportlichen Not diente die Hoffnung auf den ersten Olympiasieg, nachdem es in Sydney und Athen nicht geklappt hatte.

Federer fehlt die Vorbereitung

Als sich auch dieser Berg als zu hoch erwies, zweigte der zwölfmalige Grand-Slam-Sieger trotz allem Größe und erkannte die Stärke Blakes an, dem er zuvor in acht Vergleichen niemals das Gefühl gegeben hatte, jemals ein Match gegen ihn gewinnen zu können. "Es sind einige Sachen in dieser Saison, an denen es hapert", gab Federer unumwunden zu und erklärte: "Vor allem das intensive Training vor der Saison und im Frühjahr fehlt mir. Das merke ich bis heute."

Pfeiffer'sches Drüsenfieber hatte den 27-Jährigen unbemerkt von der Öffentlichkeit lahmgelegt. Die Krankheit sei überwunden, behauptet Federer zwar. Doch Zweifel sind angebracht, angesichts des offenkundigen körperlichen Zustands. An ein vorzeitiges Saisonende denke er allerdings nicht. Ganz im Gegenteil. Federers Ehrgeiz ist geweckt und soll bei den US Open und beim Masters Cup in Shanghai mit der Titelverteidigung befriedigt werden. "Dann", so meinte der viermalige Weltsportler, "war es doch noch eine sehr gute Saison."

Andreas Bellinger, dpa

Quelle: ntv.de

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