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Äußerst turbulentes Finale Boris Herrmann beendet Vendée Globe, kann aber nicht in den Hafen segeln

Das Wetter lässt eine Einfahrt in den Zielhafen für Boris Herrmann noch nicht zu.

Das Wetter lässt eine Einfahrt in den Zielhafen für Boris Herrmann noch nicht zu.

(Foto: dpa)

Orkanartige Winde, Zehn-Meter-Wellen und am Ende ein Großsegelriss: Boris Herrmann bringt seine zweite Solo-Weltumseglung nach stürmischen Tagen mit einem wilden Biskaya-Ritt ins Ziel. Den Hafen von Les Sables d'Olonne kann er allerdings noch nicht anfahren.

Boris Herrmann ist im Ziel: Nach 80 Tagen, zehn Stunden und 16 Minuten auf hoher See rund um die Welt hat der Segler in der Nacht zu Donnerstag die Vendée Globe beendet. Der Hamburger ist bei der Einhandregatta nach einem enorm aufreibenden Rennen um 23.18 Uhr als Zwölfter über die Ziellinie vor Les Sables-d'Olonne in Frankreich gefahren. Auf den letzten Seemeilen musste er noch einen Riss in seinem Großsegel seiner Malizia-Seaexplorer hinnehmen. Vor vier Jahren war Herrmann bei dem anspruchsvollen Rennen Fünfter geworden.

In den engen Kanal zum Hafen von Les Sables d'Olonne wird Herrmann, der am 10. November mit großen Ambitionen gestartet war, aber erst am Donnerstagnachmittag fahren - das Wetter spielte bislang noch nicht mit. Im stürmischen Zielrevier der Biskaya herrschte ein Seegang von bis zu zehn Metern Höhe.

In dem extrem herausfordernden Wettstreit mit 39 gestarteten Kontrahenten war es für Herrmann alles andere als nach Wunsch gelaufen. Spätestens Mitte Januar, nach der bitteren Kollision mit einem "unbekannten Objekt oder Tier" vor der Nordostküste Brasiliens, hatte Herrmann nach dem Bruch seines Backbordfoils die Hoffnung auf eine Top-Platzierung, er wollte unter die Top 10, aufgeben müssen. Zudem erlebte er Blitzeinschläge mit darauffolgenden technischen Problemen und einen Schaden an der Takelage, den er auf hoher See in 29 Metern Höhe selbst beheben musste.

Als sich der Franzose Charlie Dalin am 14. Januar in neuer Rekordzeit von 64 Tagen, 19 Stunden und 22 Minuten zum Sieger kürte, hatte Herrmann gerade einmal den Äquator passiert. Dennoch bleibt das erneute erfolgreiche Bestehen der Herausforderung Vendée Globe eine außergewöhnliche Leistung. Der 43-Jährige hat bereits eine dritte Teilnahme in vier Jahren in Aussicht gestellt.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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