Sport

Traumfinale um den EM-Titel Frankreich trifft auf Kroatien

Bei der Handball-Europameisterschaft in Österreich kommt es im Endspiel zur Neuauflage des WM-Endspiels von 2009. Damals hatten sich die Franzosen in Kroatien gegen den Gastgeber durchgesetzt. Der brennt nun auf Revanche, ist aber nur Außenseiter.

Superstar Nicola Karabic war treffsicherster Franzose.

Superstar Nicola Karabic war treffsicherster Franzose.

(Foto: REUTERS)

Frankreichs Handballer leben weiter ihren Traum vom historischen Gold-Triple. Der Olympiasieger und Weltmeister spielt am Sonntag im Endspiel der EM in Österreich gegen Kroatien um den dritten Titel hintereinander. In der Neuauflage des Olympia-Finales von 2008 hatten sich die Franzosen im ersten Halbfinale mit 36:28 (16:14) gegen Island durchgesetzt. Anschließend gewann der WM-Zweite Kroatien mit 24:21 (9:10) gegen den WM-Dritten Polen und machte so die Neuauflage des WM-Finales vom Vorjahr perfekt.

Island und spielen im "kleinen Finale" (15.30 Uhr) im Platz drei. "Wir dürfen nicht vergessen, es geht um eine Medaille. Dann sind wir das drittbeste Team des Turniers und das ist besser als viele andere Mannschaften", motivierte Islands Kreisläufer Robert Gunnersson (VfL Gummersbach) sich und seine Mitspieler.

Onesta zufrieden mit seinem Team

"Jetzt sind wir im Finale. Das ist schön, denn das war unser Ziel", sagte Frankreichs Rückraumspieler Franck Junillon vom Bundesligisten MT Melsungen. Beste Torschützen im ersten Semifinale waren der ehemalige Welthandballer Nikola Karabatic (9) für Frankreich und Aron Palmarsson (6) vom THW Kiel für Island.

"Das war ein sehr gutes Spiel von uns", lobte Frankreichs Trainer Claude Onesta seine Mannschaft und verriet das Erfolgsgeheimnis: "Unsere Stärke ist, dass wir sehr viel Potenzial haben und das im Verlaufe eines Turniers abrufen und uns steigern können, während andere Teams müder werden."

Kroatien will schwarze Serie brechen

Vor 11.000 Zuschauern warfen im hart umkämpften zweiten Halbfinale Ivan Cupic (6/5) für Kroatien und Michal Jurecki (7) für Polen die meisten Tore. "Das ist nicht das erste Finale gegen Frankreich. Bisher haben wir immer verloren. Es wird Zeit, dass sich das mal dreht", meinte der beim HSV Hamburg spielende Kroate Blazenko Lackovic. "Die Chancen stehen 50:50."

Kasper Hvidt stand 14 Jahre lang im dänischen Kasten.

Kasper Hvidt stand 14 Jahre lang im dänischen Kasten.

(Foto: REUTERS)

Zuvor hatte Dänemark zum Abschied von Torhüter Kasper Hvidt aus der Nationalmannschaft den fünften Platz erobert. Dank einer Weltklasseleistung des 33-jährigen Kapitäns gewann der entthronte Titelverteidiger das Platzierungsspiel gegen den Olympia-Dritten Spanien mit 34:27 (18:13). Hvidt war mit 49 Prozent gehaltener Bälle überragender Akteur der Partie. "14 Jahre hat meine Familie hinter mir gestanden. Jetzt ist es Zeit, etwas zurückzugeben", sagte der frühere Lemgoer. Die deutsche Mannschaft war am Freitag als enttäuschender EM-Zehnter nach Hause gefahren.

"Der Schmerz ist ziemlich groß"

Mit hängenden Köpfen waren Islands traurige Olympia-Helden nach ihrem verlorenen Halbfinale vom Platz gegangen. "Der Schmerz ist ziemlich groß", bekannte der geknickte Olafur Stefansson. Der Rückraumspieler von den Rhein-Neckar Löwen vermittelte den Eindruck, als wäre die Niederlage allein seine Schuld.

"Es ist so schwer, wenn man sein Team im Stich lässt. Ich bin nie richtig ins Spiel gekommen", sagte der Kapitän und nahm sich mit Blick auf das "kleine Finale selbst in die Pflicht: "Ich muss das in den nächsten 20 Stunden vergessen. Denn wir wollen die Bronzemedaille gewinnen."

Quelle: ntv.de, dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen