Fußball-WM 2019

DFB "stolz" auf WM-Schiedsrichterin Viel Lob für Steinhaus' Pfiffe

Unaufgeregt gut: Bibiana Steinhaus bei ihrem WM-Debüt in Dresden.

Unaufgeregt gut: Bibiana Steinhaus bei ihrem WM-Debüt in Dresden.

(Foto: dapd)

Lob von allen Seiten für eine souveräne Leistung: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus kann mit ihrem WM-Debüt zufrieden sein und empfiehlt sich für weitere Einsätze. Nur sie selbst darf nicht über ihre Eindrücke erzählen. Der Fußball-Weltverband FIFA möchte das nicht.

Alle reden über Bibiana Steinhaus, nur sie selbst muss schweigen. Nach ihrem überzeugenden Einstand bei der Frauenfußball-Weltmeisterschaft beim Spiel USA gegen Nordkorea (2:0) in Dresden gab es viel Lob für die Schiedsrichterin aus Hannover. Das zumindest politisch brisante Spiel hatte die 32-Jährige jederzeit unter Kontrolle, zeigte in den wenigen strittigen Szenen Resolutheit und Fingerspitzengefühl. Nach der Partie aber musste Steinhaus das Stadion wortlos verlassen, weil der Weltverband FIFA keine Interviews duldet.

Die 32-Jährige war immer auf Höhe des Geschehens.

Die 32-Jährige war immer auf Höhe des Geschehens.

(Foto: dapd)

Dafür kam großes Lob aus berufenem Munde. "Das war eine Klasseleistung. Da gab es nichts auszusetzen", schwärmte DFB-Präsident Theo Zwanziger über den Auftritt der Polizeibeamtin aus Niedersachsen. Damit war er nicht allein.

Auch die Präsidentin des Organisationskomitees, Steffi Jones, stimmt in die Lobeshymnen mit ein. "Dieser Auftritt war voll in Ordnung. Sie hat gepfiffen wie immer und ich hatte auch nichts anderes erwartet", sagte Jones und verwies auf einige diffizile Situationen in der Anfangsphase. "Da hat sie hervorragend reagiert, so ihre Linie gefunden und diese auch durchgezogen. Beide Mannschaften haben sie sofort akzeptiert. Wir sind stolz auf sie und sehr zufrieden mit unseren deutschen Schiedsrichterinnen", betonte Jones.

Gut harmonierendes Trio

Fast fehlerfrei: Steinhaus konnte sich ihre Assistentinnen verlassen.

Fast fehlerfrei: Steinhaus konnte sich ihre Assistentinnen verlassen.

(Foto: dpa)

Steinhaus konnte sich in der fairen Partie jederzeit auf ihre beiden Assistentinnen Marina Wozniak und Katrin Rafalski verlassen. Das Trio harmonierte, lag bei fast allen Entscheidungen richtig. Auch, als es kurz vor Spielschluss den USA ein drittes Tor wegen Torhüterbehinderung verweigerte. Dies war die einzige Situation im Spiel, über die wirklich diskutiert wurde.

Die eingewechselte Megan Rapinoe hatte das vermeintliche 3:0 für die USA erzielt, doch Steinhaus versagte dem Tor die Anerkennung, da Nordkoreas Keeperin Hong Myong Hui beim Schuss der US-Amerikanerin den Ball bereits mit beiden Händen umschlossen hatte. "Freistoß für Nordkorea war in diesem Fall genau die richtige Entscheidung", sagte DFB-Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel. Herbert Fandel, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichterkommission, stimmte zu: "Das war ein guter Einstieg von ihr, sie hat es prima gemacht. Sie war jederzeit auf Ballhöhe."

Schon deshalb darf Steinhaus davon ausgehen, dass es noch den einen oder anderen WM-Einsatz mehr gibt. Auch, weil sie sich an das Redeverbot der FIFA hält. Alle Überredungsversuche, doch das eine oder andere aus ihrer Gefühlswelt preiszugeben, wehrte die deutsche Vorzeige-Schiedsrichterin ab. Wie viele Spiele sie noch leiten darf, hängt aber in erster Linie vom Abschneiden der DFB-Auswahl ab. Erreicht diese das Halbfinale, ist für Bibiana Steinhaus und ihre Assistentinnen die Weltmeisterschaft vorzeitig beendet.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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