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Skisprung-Weltcup in Klingenthal Freund verliert Gelb und ärgert sich

Severin Freund verlor durch Platz 11 in Klingenthal seine Weltcup-Führung.

Severin Freund verlor durch Platz 11 in Klingenthal seine Weltcup-Führung.

(Foto: dpa)

Beim Heimspiel in Klingenthal verliert Severin Freund seine Führung im Skisprung-Weltcup und hadert hinterher. Bester Deutscher ist überraschend Markus Eisenbichler. Gefeiert wird vom Publikum aber ein tschechischer Hinterbänkler für seine Courage.

Severin Freund verlor sein Gelbes Trikot an Teenager Domen Prevc, Markus Eisenbichler sorgte als Sechster für das einzige Top-Ten-Ergebnis: Die deutschen Skispringer sind beim Heimspiel in Klingenthal nach ihrem furiosen Saisonstart wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Als Trostpflaster blieb zumindest der starke zweite Platz aus dem Teamwettbewerb am Samstag.

"Es war klar, dass es für mich so nicht weitergeht. Natürlich ist das ärgerlich, aber ich weiß, wo ich stehe", sagte Freund, der sich eine Woche nach seinem Sieg in Kuusamo mit Rang elf begnügen musste. Der Niederbayer segelte auf mäßige 133,0 und 131,5 Meter und hatte mit der Entscheidung nichts zu tun. "Unten ist mir das Gas ausgegangen. Aber jede Woche gibt es eine neue Schanze, es wird wieder besser werden", sagte der Weltmeister.

17-jähriger Überflieger: Domen Prevc feierte seinen zweiten Saisonsieg.

17-jähriger Überflieger: Domen Prevc feierte seinen zweiten Saisonsieg.

(Foto: AP)

Seinen schon zweiten Saisonerfolg sicherte sich der Slowene Prevc. Der erst 17 Jahre alte Bruder von Superstar Peter Prevc gewann nach Sprüngen auf 140,0 und 141,0 Meter mit 286,9 Punkten knapp vor Vorjahressieger Daniel Andre Tande (Norwegen/286,7) und dem Österreicher Stefan Kraft (284,8). "Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Das ist ein tolles Gefühl", sagte Youngster Prevc.

Eisenbichler rettet deutsche Ehre

In die Bresche sprang aus deutscher Sicht Eisenbichler, der das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere einstellte. "Ich habe gezeigt, was in mir steckt, ich bin in einer Topform", sagte der 25-Jährige. Karl Geiger wurde 14., Lokalmatador Richard Freitag blieb als 15. wie Freund hinter seinen Möglichkeiten zurück. Stephan Leyhe als 19. und Andreas Wellinger als 27. holten zumindest noch Weltcup-Punkte.

Bundestrainer Werner Schuster war zumindest mit Eisenbichler zufrieden. "Markus ist seit Monaten in seiner sehr guten Verfassung, er springt sehr konstant. Er muss sich jetzt im Elitekreis etablieren", sagte der Österreicher. Bei Freund sei mit Blick auf die nahende Vierschanzentournee und angesichts der langen Pause nach der Hüft-Operation dagegen "Geduld" gefordert. Im Gesamtweltcup liegt Freund mit 204 Punkten nun hinter Prevc (220). Der einstige Seriensieger Peter Prevc wurde am Sonntag nur 22. und ist insgesamt Siebter.

Den größten Applaus der 7015 Zuschauer erhielt aber der Tscheche Vojtech Stursa. Der 21-Jährige verlor zunächst nach der Landung das Gleichgewicht, blieb regungslos liegen und wurde auf einer Trage aus dem Stadion gebracht. Stursa berappelte sich jedoch, trat zum zweiten Durchgang an und feierte als 28. sogar das beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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