Der Wintersport im Überblick Friedrich rettet seine wundersame Serie
11.12.2021, 13:08 Uhr
Francesco Friedrich (vorne) bleibt unschlagbar.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Francesco Friedrich ist der beste Bobpilot der Welt, der Sachse ist und bleibt gegen alle Widrigkeiten unschlagbar. Selbst, wenn es am Ende nur ein Wimpernschlag ist, der Friedrich vom Ende einer großen Serie rettet. Im Biathlon endet eine große Aufholjagd kurz vor dem Podest.
Francesco Friedrich hat seine Siegesserie im Olympia-Winter fortgesetzt. Der Doppel-Olympiasieger vom BSC Oberbärenburg gewann in Winterberg den Viererbob-Weltcup. Im Finallauf fing er mit seinem Team den nach dem ersten Durchgang führenden Johannes Lochner noch mit fünf Hundertstelsekunden Vorsprung ab. Der für Stuttgart startende Berchtesgadener Lochner war vor genau einem Jahr der bislang letzte Pilot, der Friedrich bezwingen konnte. Dritter wurde der Kanadier Justin Kripps vor Christoph Hafer.
"Wir haben die Bahn halbwegs in den Griff bekommen. Wir wissen, worauf es hier ankommt", sagte Friedrich, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei gelegen hatte: "Wir haben im zweiten Lauf noch einmal Gas gegeben und wollten unbedingt den Sieg. Das ist uns gelungen, darüber sind wir super happy." Auf der Bahn in Winterberg findet am Sonntag ein weiteres Rennen im Viererbob statt. Gewinnt Friedrich wieder, ist er seit genau einem Jahr ungeschlagen - in Zweier- und Viererbob. In der letzten Saison hatte er alle Weltcup-Rennen bis auf eines gewonnen und neben den Gesamtweltcups auch seinen zehnten und elften WM-Titel geholt. Friedrich, für den es der 59. Weltcupsieg war, ist der große Favorit auf die Bob-Goldmedaillen bei den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar). Der Sachse ist seit fünf Großereignissen in beiden Schlitten ungeschlagen.
Geiger und Eisenbichler punktgleich am Podest vorbei
Die deutschen Skispringer um Gelb-Träger Karl Geiger haben einen Podestplatz beim Heimspiel in Klingenthal knapp verpasst. Der 28 Jahre alte Oberstdorfer belegte am Samstag nach Sprüngen auf 132 und 135 Meter den vierten Rang, auf die besten Drei fehlten ihm etwas mehr als zwei Meter. Auch für Markus Eisenbichler (132,5 und 137 Meter) reichte es nicht für ganz oben, er war punktgleich mit seinem Zimmerkollegen Geiger. Dieser verteidigte wegen seines großen Vorsprungs aber sein Trikot als Gesamtführender. Andreas Wellinger überraschte als Sechster. Den Tagessieg sicherte sich der Österreicher Stefan Kraft, der nach Sprüngen auf 138 und 130 Meter vorne lag und gut zwei Wochen vor Beginn der Vierschanzentournee seine Bestform unter Beweis stellte. Halvor Egner Granerud aus Norwegen und der Pole Kamil Stoch komplettierten das Podest. Am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Eurosport) steht in der Vogtland-Arena ein weiteres Einzel auf dem Programm.
Snowboad-Team feiert Podestplätze
Die deutschen Snowboarder haben einen starken Start in den alpinen Weltcup-Winter hingelegt. Ramona Hofmeister und Stefan Baumeister sicherten sich bei den Parallel-Riesenslaloms in Bannoye jeweils Rang zwei. Carolin Langenhorst wurde Dritte. Auch Melanie Hochreiter, die im Viertelfinale scheiterte, knackte auf Anhieb die nationale Norm für die Olympischen Winterspiele im Februar in Peking.
Gesamtweltcupsiegerin Hofmeister musste sich bei dem Event in Russland einzig Lokalmatadorin Sofia Nadirschina geschlagen geben, die schon in der vergangenen Saison ihre schärfste Rivalin war. Platz zwei ist für die 25-Jährige nach einer schwierigen Vorbereitung, in der sie sich wegen ihrer langjährigen Bandscheibenprobleme einer Operation am Rücken unterzogen hatte, aber ein guter Auftakt.
"Im Training bin ich noch nicht bei 100 Prozent. Ich bin heute von Run zu Run besser in meinen Racing-Modus gekommen und jetzt superglücklich, dass ich mit Caro auf dem Podest stehen kann", sagte Hofmeister. Langenhorst, ihre Klubkollegin vom WSV Bischofswiesen, setzte sich im kleinen Finale der Damen hauchdünn gegen die Österreicherin Julia Dujmovits durch und feierte so den dritten Podestrang ihrer Karriere.
Schmid düst zur Olympia-Norm
Skirennfahrer Alexander Schmid kann für die Olympischen Winterspiele in Peking planen. Der 27-Jährige vom SC Fischen wurde beim Riesenslalom in Val d'Isère Sechster und knackte so die nationale Norm für den Saisonhöhepunkt im Februar. Sein Rückstand auf den Schweizer Sieger Marco Odermatt betrug 1,92 Sekunden. Für den starken Odermatt war es bereits der dritte Weltcup-Erfolg in diesem Winter - der zweite im Riesentorlauf. Zweiter wurde Gesamtweltcupsieger Alexis Pinturault aus Frankreich (+0,59 Sekunden), Dritter der Österreicher Manuel Feller (+1,24).
Schmids Teamkollege Julian Rauchfuß (+3,53) holte als 22. seine ersten Weltcup-Punkte im Riesenslalom. Der dritte Deutsche, Fabian Gratz, hatte den zweiten Lauf verpasst. Am Sonntag steht für die Herren in Val d'Isère noch ein Slalom an.
Für Weidle läufts nur in der Abfahrt
Die Schweizer Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami hat den ersten ihrer beiden Heim-Weltcups in St. Moritz gewonnen. Die Weltmeisterin siegte im Super-G am Samstag mit 0,18 Sekunden Vorsprung auf die Italienerin Sofia Goggia, die die drei vorherigen Speedrennen in dieser Saison für sich entschieden hatte. Dritte wurde die Amerikanerin Mikaela Shiffrin (+1,18 Sekunden). Kira Weidle, die einzige deutsche Starterin in St. Moritz, fuhr mit 2,81 Sekunden Rückstand auf Rang 19. Die kurvigere der beiden Speeddisziplinen liegt der Starnbergerin weiter nicht so gut wie die Abfahrt. Am Sonntag steht für die Damen noch ein weiterer Super-G an.
Doppelsitzer verpassen Podest wieder knapp
Die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken haben beim Rodel-Weltcup in Altenberg erneut den Sieg knapp verpasst. Wie schon in der Vorwoche in Sotschi kam das Thüringer Duo auf Rang zwei. Den Sieg sicherte sich das österreichische Doppel Thomas Steu und Lorenz Koller. Kurios: Nach dem Sturz beim ersten Rennen in Sotschi fuhr Steu diesmal auf der anspruchsvollen Bahn im Erzgebirge trotz eines Fußbruches und musste im Ziel mit einer Krücke zur Siegerehrung humpeln. Auf Rang drei kamen die Letten Martins Bots und Roberts Plume. Die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) landeten auf Rang vier. Das Winterberger Duo Robin Geueke/David Gamm kam auf Rang 14.
Taubitz rodelt auf Platz zwei
Weltmeisterin Julia Taubitz ist beim Rodel-Weltcup auf ihrer Heimbahn in Altenberg auf Rang zwei gefahren. Die 25-Jährige aus Oberwiesenthal musste auf dem anspruchsvollen Eiskanal im Erzgebirge nur der Österreicherin Madeleine Egle den Vortritt lassen. Anna Berreiter aus Berchtesgaden wurde Dritte vor Olympiasiegerin Natalie Geisenberger aus Miesbach. Die Olympia-Zweite Dajana Eitberger aus Ilmenau kam auf Rang neun.
Althaus springt aufs Podest
Skisprung-Weltmeisterin Katharina Althaus hat am zweiten Tag des Heimspiel-Wochenendes in Klingenthal den Sprung auf das Podest geschafft. Die 25 Jahre alte Oberstdorferin musste sich in der Vogtland-Arena nach Versuchen auf 129,5 und 127 Meter nur der Österreicherin Marita Kramer (137 und 134 Meter) und Silje Opseth aus Norwegen (130 und 130 Meter) geschlagen geben. Am Vortag hatte Althaus noch den siebten Platz belegt und danach von Sprüngen gesprochen, die "nicht ganz optimal" waren.
Am Samstag lief es für Althaus deutlich besser. Allerdings ist die Olympia-Silbergewinnerin von 2018 derzeit die einzige deutsche Topspringerin. Juliane Seyfarth (24.) und Pauline Heßler (28.) schafften es zwar in den zweiten Durchgang, sind aber weit von der Weltspitze entfernt. Das eigentlich angepeilte Comeback von Carina Vogt wurde aus Gründen der Trainingssteuerung kurzfristig verschoben.
Quelle: ntv.de, ter/dpa