Sport

Klubs gegen Regierung Fußball-Streit entzweit Italien

Die italienischen Fußballklubs wollen sofort wieder spielen, aber nicht ohne Publikum. Dies erklärte der Präsident des FC Palermo, Maurizio Zamparini, nach einer Sitzung der Liga in Rom. Damit gehen die Klubs auf Konfrontationskurs zur Regierung. Diese hatte gestern beschlossen, Zuschauer nur noch bei Spielen in Stadien zuzulassen, die den im Pisanu-Gesetz festgelegten Sicherheitsvorschriften genügen.

Während den Klubs diese Maßnahme zu weit geht, forderte der italienische Infrastrukturminister Antonio Di Pietro nach den tödlichen Krawallen von Catania sogar noch härtere Sanktionen von der Regierung als bislang beschlossen: einen Meisterschaftsstopp bis zum Beginn der nächsten Saison. "Wenige Tage Pause genügen nicht, um einschneidende Beschlüsse für die Zukunft des Fußballs zu ergreifen. Fußballklubs sollten nicht mehr an der Börse notiert werden. Zu große wirtschaftliche Interessen zerstören den Fußball", sagte Di Pietro.

Enorme Kosten für Sicherheit

Unterdessen wurde bekannt, dass die Kosten für die Sicherheit im Fußball die öffentlichen Kassen in Italien gegenwärtig schwer belasten. Laut Berechnungen des Senators Ettore Pirovano müssen für die Sicherheit der italienischen Fußball-Meisterschaft wöchentlich in ganz Italien 70.000 Polizisten eingesetzt werden. Dies koste den italienischen Staat fünf Millionen Euro, Woche für Woche.

"Wenn man alle Meisterschaftsspiele und die europäischen Wettbewerbe berücksichtigt, erreicht man eine wahnsinnige Summe, die die Italiener mit ihren Steuern zahlen müssen", sagte der Senator. In seinem Bericht vor dem Parlament über die Ausschreitungen in Catania berichtete Innenminister Giuliano Amato am Dienstag, dass pro Meisterschaftsspiel bis zu 1.500 Polizisten eingesetzt werden. Bei dem sizilianischen Derby Catania Calcio gegen US Palermo am vergangenen Freitag waren 1.300 Sicherheitskräfte vor Ort.

Quelle: ntv.de

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