Behandlung und Spezialtraining Ivorer zittern um Drogba
13.06.2010, 19:17 UhrStürmerstar Didier Drogba trainiert wieder, sein Einsatz im ersten WM-Spiel der Elfenbeinküste bleibt aber ungewiss. Bei Portugal hoffen sie auf einen Ausfall des ivorischen Kapitäns. Das letzte Wort hat aber der Schiedsrichter.
Die Elfenbeinküste zittert weiter um den WM-Einsatz ihres Superstars Didier Drogba. Nach Angaben der ivorischen Nachrichtenagentur aip nahm der Stürmer des FC Chelsea wieder ein leichtes Individualtraining auf, nachdem er sich einen Tag zuvor nur an seinem gebrochenen Ellbogen hatte behandeln lassen. "Noch können wir nichts Genaues sagen. Wir werden erst im letzten Moment entscheiden, ob er gegen Portugal mitwirken oder nicht spielen kann. Wir werden ihn erst einsetzen, wenn wir keine Zweifel mehr haben", sagte Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson.
Das letzte Wort im Fall Drogba hat ohnehin der Schiedsrichter. "Er muss entscheiden, ob die Schiene den Regeln entspricht. Er darf damit weder die Gegner noch sich selbst verletzen", erklärte der Sprecher des Fußball-Weltverbandes FIFA, Pekka Odriozola. Drogba hatte am Donnerstag und Freitag jeweils mit einer Spezialschiene am Training der Ivorer teilgenommen. Ohne diesen Schutz wäre ein Einsatz undenkbar, da er sich seine Verletzung erst eine Woche zuvor nach einem Foul des Verteidigers Tulio im Testspiel gegen Japan zugezogen hatte. Der 32-Jährige geht im Training jedem Körperkontakt aus dem Weg. Er hofft aber weiter, seinen Wettlauf mit der Zeit bis zum Portugal-Spiel am Dienstag (16.00 Uhr) in Port Elizabeth zu gewinnen.
"Hoffe, dass er nicht mitspielen kann"
Für die Portugiesen wäre es nach Meinung von Paulo Ferreira ein großer Vorteil, wenn Drogba dann nicht dabei wäre. "Natürlich hoffe ich, dass er nicht mitspielen kann. Das wäre besser für uns", sagte der 31 Jahre alte Verteidiger gegenüber "Goal.com". Ferreira und Drogba sind Teamkollegen bei Chelsea. "Ich kenne ihn sehr gut. Er ist so stark und so wichtig für die Elfenbeinküste. Es wäre ein Verlust für jedes Team der Welt, wenn er nicht fit wäre", meinte Ferreira.
Die Ivorer waren am Wochenende zusätzlich dadurch gehandicapt, dass Verteidiger Artur Boka vom VfB Stuttgart wegen Problemen im linken Oberschenkel pausieren musste. Der 27-Jährige hatte seinen Platz in der ersten Elf zwar zuletzt an Siaka Tiene vom AFC Valenciennes verloren, gehört aber zu den international erfahrensten Spielern der Elfenbeinküste.
Abwehrchef Kolo Touré erklärte bei einer Pressekonferenz im Teamquartier in Vanderbijlpark, dass sich die Atmosphäre im Team in den vergangenen Wochen trotzdem verbessert hätte. "Eriksson hat uns viel geholfen", sagte der Verteidiger von Manchester City. "Er hat viel mit den Spielern gesprochen, uns häufig zusammengebracht und uns diesen Teamspirit gegeben." In der Vergangenheit hätten viele seiner Kollegen zunächst an sich selbst und erst dann an die Mannschaft gedacht. Das sei jetzt vorbei.
Quelle: ntv.de, dpa