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Ottmar Hitzfeld jubiliert Schweiz düpiert Spanien

Europameister Spanien startet mit einer sensationellen Niederlage gegen Ottmar Hitzfelds Schweizer in die Fußball-WM. Ein Dusel-Tor von Gelson Fernandes besiegelt die Niederlage des dominierenden, aber im Abschluss unglücklichen Turnierfavoriten.

Drin: Gelson Fernandes trifft für die Schweiz, drei Spanier kommen zu spät.

Drin: Gelson Fernandes trifft für die Schweiz, drei Spanier kommen zu spät.

(Foto: REUTERS)

Trainerfuchs Ottmar Hitzfeld hat Europameister Spanien geschockt und der Schweizer Nationalmannschaft zum WM-Auftakt einen historischen Erfolg beschert. Mit dem sensationellen 1:0 (0:0) gegen den Turnier-Topfavoriten schafften die Eidgenossen in Durban im 19. Vergleich den ersten Sieg gegen die "Seleccion" und verschafften sich dank des "goldenen Tores" von Gelson Fernandes (52. Minute) eine erstklassige Ausgangsposition im Kampf um den Achtelfinal-Einzug. Dagegen kassierte der zuvor in 48 Länderspielen nur einmal besiegte EM-Champion vor 62.452 Zuschauern im Moses-Mabidha-Stadion einen herben Rückschlag und steht im zweiten Match der Gruppe H am Montag gegen Honduras nun gewaltig unter Druck.

Ottmar Hitzfeld stellte offensiv auf und sah defensive Schweizer.

Ottmar Hitzfeld stellte offensiv auf und sah defensive Schweizer.

(Foto: REUTERS)

Der Schweizer Coach Ottmar Hitzfeld suchte rein nominell sein Heil in der Offensive und bot überraschend neben Blaise Nkufo den Leverkusener Eren Derdiyok als zweiten Stürmer auf. Frankfurts Pirmin Schwegler musste dafür auf die Bank, so dass beim Anpfiff drei Bundesliga-Legionäre auf dem Platz standen. Die Eidgenossen sahen sich dennoch von Beginn an meist in die eigene Hälfte zurückgedrängt, standen hinten aber kompakt und machten den spielstarken Iberern defensiv das Leben schwer. Vom erwarteten Offensiv-Feuerwerk war zunächst nichts zu sehen, auch wenn der Favorit deutlich Herr auf dem Platz war. So dauerte es bis zur 17. Minute, ehe David Silva erstmals das Schweizer Gehäuse ins Visier nahm. Doch Diego Benaglio hielt den Schuss sicher.

Benaglio hält den Sieg fest

Sieben Minuten später musste der starke Torwart des VfL Wolfsburg jedoch sein ganzes Können aufbieten, um gegen den von Andrés Iniesta glänzend angespielten Gerard Piqué zu klären. Der weit aufgerückte Innenverteidiger umspielte Stéphane Grichting, konnte den sich ihm entgegen werfenden Keeper aber nicht überwinden. Auch ein Heber des plötzlich freistehenden David Villa (45.) fand nicht den Weg ins Tor. Für die clever verteidigenden Schweizer, die ihren Abwehrchef Philippe Senderos schon früh verletzungsbedingt durch den Berliner Steve van Bergen ersetzen mussten (35.), gab Reto Ziegler (26.) vor der Pause per Freistoß nur einen halbwegs gefährlichen Torschuss ab.

Kurz nach dem Wiederanpfiff wurden die Iberer in der immer besser werdenden Partie eiskalt ausgekontert. Nach einem Steilpass spielte Fernandes mit Derdiyok wunderschön Doppelpass und vollendete gegen die verzweifelten Klärungsversuche von Piqué und Keeper Iker Casillas im zweiten Nachschuss. Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Spaniens Trainer Vicente del Bosque wählte nun die totale Offensive und brachte in Jesus Navas und dem lange verletzten Fernando Torres zwei weitere Stürmer.

Im Pech: Xabi Alonso hämmert den Ball an die Latte.

Im Pech: Xabi Alonso hämmert den Ball an die Latte.

(Foto: REUTERS)

Das war das Zeichen zur Schluss-Attacke: Doch entweder erwies sich der überragende Benaglio als unüberwindbarer Rückhalt oder die Iberer agierten zu umständlich. Hinzu kam auch noch Pech, als Xabi Alonso nur die Latte traf (70.) und der für viel Schwung sorgende Torres (72./80.) zweimal nur knapp vergab. Aber auch die kessen Schweizer lauerte offensiv: Derdiyok traf nach einem schönen Solo, erst der zweiten gelungenen Offensivaktion der Schweizer nach dem Wechsel, lediglich den Pfosten (74.) und verpasste damit die Vorentscheidung. Es sollte auch so zum überaus glücklichen Sieg reichen, der die ganze Schweiz glücklich macht.

Quelle: ntv.de, dpa

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