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Eishockey-WM Gastgeber auf Goldkurs

Am "Tag des Sieges" hat die Eishockey-Auswahl von Gastgeber Russland seine Landsleute bei der WM nicht enttäuscht und das Halbfinale erreicht, in dem auch Titelverteidiger Schweden steht. Die Russen gewannen am Mittwoch in Moskau 4:0 (1:0, 0:0, 3:0) gegen den Erzrivalen Tschechien und trugen ihren Teil zu den traditionellen Feiern für das Ende des Zweiten Weltkrieges teil. Gegner in der Vorschlussrunde ist am Samstag entweder der Olympia-Zweite Finnland oder das Team der USA. Anschließend bezwang Schweden die Slowakei mit 7:4 (1:2, 3:0, 3:2). Den Gegner des Olympiasiegers ermitteln am Donnerstag Rekordweltmeister Kanada und Außenseiter Schweiz.

Russland geriet gegen die Tschechen nur selten in Gefahr und gewann auch sein siebtes Turnier-Spiel. Andrej Markow (7. Minute), NHL-Star Jewgeni Malkin (41.) von den Pittsburgh Penguins, Alexander Radulow (52.) und erneut Malkin (55.) mit einem tollen Solo sorgten für eine gelungene Revanche nach dem letztjährigen Viertelfinal-Aus in Riga. Nach den russischen Toren wurden Flugzeuglärm und Geschützfeuer über die Hallenlautsprecher eingespielt, was bei ausländischen WM-Beobachtern erhebliche Verwunderung auslöste.

14 Jahre nach dem bislang einzigen russischen WM-Titel seit dem Zerfall der Sowjetunion kamen die Hausherren vor 13 000 Fans in der nicht ganz gefüllten Chodynka-Arena gut mit den hohen Erwartungen zurecht. "Heute war Siegestag. Es war wichtig, sich die Emotionen zu Nutze zu machen", sagte der russische Trainer Wjatscheslaw Bykow, der die Spieler an einer längeren Leine lässt. "Der Trainer verbreitet eine andere Stimmung in der Kabine. Deswegen sind wir so erfolgreich", sagte NHL-Profi Sergej Gontschar. "Wir fühlen uns freier", fügte Torjäger Alexander Owetschkin aus Washington hinzu. Selbst der stürmisch gefeierte, frühere sowjetische Erfolgscoach Viktor Tichonow, der unter den Zuschauern war, wirkte zufrieden.

Die seit der Trennung von den Slowaken fünf Mal mit WM-Gold dekorierten Tschechen waren meist nur durch Konter gefährlich. Insgesamt war der Vizeweltmeister von 2006, der in der Zwischenrunde 0:2 gegen Deutschland verloren hatte, aber klar unterlegen. Trainer Alois Hadamczik verwies bei der Frage nach seiner Zukunft auf seinen Vertrag, der noch ein Jahr läuft.

Schweden agierte danach vor nur noch 2000 Zuschauern effektiver als die Slowakei, die 2002 den Titel holte. Auch der zweimalige Rückstand zu Anfang brachte den Weltmeister, der nur einen NHL-Profi dabei hat, nicht aus dem Konzept. Fredrik Warg (8.), Jonathan Hedström (23./34.), Tony Martensson (27./48./60.) und Magnus Johansson (50.) trafen für Schweden, Marian Hossa (3.), Richard Kapus (9.), Branko Radivojevic (42.) und Roman Kukumberg (52.) für die Slowakei.

Quelle: ntv.de

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