IOC will Gatlin nicht starten lassen Gerichts-Marathon geht weiter
24.06.2008, 10:45 Uhr100-m-Olympiasieger Justin Gatlin wird unabhängig vom Ausgang seines in Pensacola/Florida begonnenen Zivilverfahrens gegen seine vierjährige Dopingsperre voraussichtlich nicht bei den Olympischen Sommerspielen in Peking starten können. Darauf wies Howard M. Stupp von der IOC-Rechtsabteilung hin. In einem Brief an das US-NOK schrieb Stupp: "Wenn er gegen die Entscheidung des CAS in Berufung gehen will, so muss er dies vor dem Schweizer Bundesgericht tun."
Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne hatte jüngst die Vierjahres-Sperre gegen den 26-Jährigen wegen seines zweiten Dopingfalls bestätigt. Nun versucht Gatlin vor einem US-Gericht in Pensacola voranzukommen. Richter Lacey Collier hatte ihm per einstweiliger Verfügung eine zehntägige Starterlaubnis erteilt. Damit könnte der 26-Jährige bei den am Freitag (27. Juni) in Eugene/US-Bundesstaat Oregon beginnenden Olympia-Trials versuchen, sich für die Sommerspiele zu qualifizieren.
Streitpunkt ist Gatlins positive Dopingprobe aus dem Jahr 2001. Er war damals als 19-Jähriger bei den US-Juniorenmeisterschaften mit Amphetaminen (Aderall) erwischt und für zwei Jahre gesperrt worden. Gatlin argumentiert, dies sei das Ergebnis einer medikamentösen Behandlung gegen seine angeborene Aufmerksamkeitsstörung. Würde sie annulliert, wäre seine Sperre wegen Testosteron-Dopings im April 2006 auf zwei Jahre zu reduzieren und er schon wieder startberechtigt.
Bei einer Anhörung in Florida vor Richter Collier kamen die Gatlin-Seite sowie als seine Gegenspieler die US-Anti-Doping-Agentur (USADA), der US-Leichtathletik-Verband (USTAF), das US-NOK (USOC) und der Leichtathletik-Weltverband (IAAF) zu Wort. Collier sagte, er werde schnellstmöglich eine Entscheidung treffen. Die Gegenseite kündigte bereits an, in Berufung gehen zu wollen, sollte Gatlins Starterlaubnis für die Trials aufrecht erhalten werden.
Quelle: ntv.de