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Kajak-Männer verpassen Olympia "Geschockter" Kanu-Verband erleidet Schiffbruch bei WM

Auch Andrea Herzog landete nicht auf dem Podest.

Auch Andrea Herzog landete nicht auf dem Podest.

(Foto: IMAGO/Uk Sports Pics Ltd)

Zehn Monate vor den Olympischen Spielen befinden sich die Boote des Deutschen Kanu-Verbands in der Krise. Die WM in London ging gründlich schief. Cheftrainer Klaus Pohlen ist geschockt und macht eine deutliche Ansage.

Blech statt Medaillen, Tränen statt Triumphe: Die deutschen Slalomkanuten haben bei der WM im britischen Lee Valley Schiffbruch erlitten und ein sportliches Desaster erlebt. In keiner Slalom-Disziplin konnte das Team von Cheftrainer Klaus Pohlen eine Medaille einfahren. Im Kajak-Männer-Bereich wird Deutschland bei den Olympischen Spielen im kommenden Sommer sogar gänzlich fehlen.

"Wir sind schon etwas geschockt", sagte Pohlen: "Wir müssen nun jeden Stein umdrehen, uns fragen, ob wir alles in der Vorbereitung richtig gemacht haben. Keiner war in der Lage, seine Leistungsfähigkeit abzurufen." Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hatte sich gute WM-Chancen ausgerechnet. Doch weder Olympiasiegerin Ricarda Funk noch die Ex-Weltmeister Andrea Herzog, Elena Lilik und Sideris Tasiadis holten Podestplätze. Im Gegenteil.

Funk verpasste ihren Titelhattrick im Kajak nach einem Fahrfehler an Tor sechs. Der Bad Kreuznacherin fehlten am Ende 1,14 Sekunden zur Medaille, sie wurde Siebte. Lilik, am Vortag Vierte im Canadier, hatte das Finale nach einer Kenterung am letzten Tor verpasst.

Letzte Chance in Prag

Noch enttäuschender verlief die WM im Norden von London für die Kajak-Männer um den Olympia-Dritten Hannes Aigner. Sowohl der Augsburger als auch Stefan Hengst verpassten den Finaleinzug und damit den Quotenplatz für den DKV bei Olympia in Paris. Auch Titelverteidigerin Herzog hatte den Endlauf im Canadier-Einer wegen eines Fahrfehlers verpasst.

Dank der Finalteilnahmen von Funk und Lilik, die unter ihrem Mädchennamen Apel 2021 Weltmeisterin geworden war, sowie des in Lee Valley abgelösten Canadier-Weltmeisters Tasiadis sicherte sich der DKV immerhin drei Tickets für Paris 2024. Den Kajak-Männern bleibt beim Weltcup in Prag eine letzte Chance, sich zumindest im Kajak-Cross noch für Olympia zu qualifizieren.

Schon in den nicht-olympischen Team-Wettbewerben hatte es beim WM-Start keine Medaille für den DKV gegeben, im Canadier wurden Frauen und Männer jeweils Sechste, im Kajak lief es bei Frauen (8.) und Männern (7.) noch schlechter. Pohlen hatte daraufhin auf die Einzelläufe verwiesen. "Da sieht die Welt dann wieder anders aus", sagte der Coach - und wurde bitter enttäuscht.

Quelle: ntv.de, sue/sid

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