FIFA begrenzt Auswechselungen Golden Goal abgeschafft
28.02.2004, 19:32 UhrDer Fußball-Weltverband Fifa schafft ab dem 1.Juli 2004 das Golden Goal ab. Dies beschloss die unabhängige Fußball-Regelkommission (IFAB) am Samstag in London. Demnach werden nach der normalen Spielzeit nicht entschiedene Spiele in offiziellen Fifa-Wettbewerben künftig wieder ausnahmslos für zweimal 15 Minuten verlängert und dann notfalls per Elfmeterschießen entschieden.
Bei der Europameisterschaft vom 12. Juni bis 4. Juli in greift allerdings weiterhin die Silver-Goal-Regel, da die EM ein Wettbewerb der Europäischen Fußball-Union (UEFA) ist. Durch ein Golden Goal von Nia Künzer zum 2:1 gegen Schweden im Finale waren zuletzt im Oktober die deutschen Frauen in den USA Weltmeister geworden.
Nach der Golden-Goal-Regel war ein Spiel in der Verlängerung bei einem Treffer sofort beendet. Die Silver-Goal-Regel besagt, dass eine Partie nach der ersten Halbzeit der Verlängerung zu Ende ist, wenn zu diesem Zeitpunkt ein Team in Führung liegt.
Neben der Abschaffung des Golden Goals beschloss die Fifa auch, künftig nur noch maximal sechs Auswechslungen bei Test-Länderspielen zuzulassen. Die Kommission folgte damit weitestgehend der Empfehlung von Fifa-Präsident Sepp Blatter, der die Auffassung vertritt, dass unbegrenzt viele Auswechslungen solche Spiele "zur Farce werden lassen". Blatter hatte sich für eine Beschränkung auf fünf Wechsel stark gemacht. Auch wird jeder Spieler künftig verwarnt, der beim Jubel über ein erzieltes Tor sein Trikot auszieht.
Zudem dürfen offizielle Spiele künftig auf Kunstrasen ausgetragen werden, "sofern die Unterlage den Qualitätsanforderungen" entspricht. Abgelehnt wurden dagegen die Anträge auf eine Verlängerung der Halbzeitpause von bisher höchstens 15 auf maximal 20 Minuten sowie die Vorverlegung eines Freistoßes, falls ein Spieler der gegnerischen Mannschaft den Abstand nicht einhält oder den Ball nicht frei gibt.
Vor allem der englische Coach Sven-Göran Eriksson und sein portugiesischer Amtskollege Felipe Scolari haben schon einmal während des Spiels ihr komplettes Team ausgetauscht. Auch der deutsche Teamchef Rudi Völler hatte sich im Vorfeld der Entscheidung gemeinsam mit Eriksson und elf weiteren Trainern gegen eine Begrenzung der Auswechslungen ausgesprochen. Bislang dürfen die Nationaltrainer in Freundschaftsspielen unbeschränkt viele Einwechslungen vornehmen, während ansonsten lediglich drei erlaubt sind.
Quelle: ntv.de