Titel auf der Kurzbahn Gose krault sich gegen Dauerrivalen zu WM-Gold
13.12.2024, 20:40 Uhr
In den ersten Sekunden dominiert der Schmerz: 1500 Meter, 60 Bahnen, 59 Wenden. Dann folgt für Isabel Gose die Gewissheit - WM-Gold.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Die deutschen Schwimmer bauen ihre Medaillenbilanz bei der Kurzbahn-WM etwas aus. Verlass ist dabei einmal mehr auf die Langstreckler. Ganz oben aufs Treppchen schafft es nun Isabel Gose. Dabei profitiert sie auch von der Abwesenheit der Über-Schwimmerin Ledecky.
Vizeweltmeisterin Isabel Gose hat auf der Kurzbahn in Budapest ihr erstes WM-Gold gewonnen und damit ein erfolgreiches Jahr gekrönt. Nach Silber über 800 Meter Freistil vor zwei Tagen setzte sich die 22-Jährige nun über die 1500-Meter-Distanz in 15:24,69 Minuten souverän durch und bescherte dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) den ersten Triumph und die insgesamt dritte Medaille in Ungarn. Zum Vergleich: Die USA kommen inzwischen auf 26 Medaillen, die Kanadier als derzeit zweitbeste Nation auf 11.
Über das längste Beckenrennen war die Magdeburgerin auf der Langbahn bei den Olympischen Spielen in Paris und bei der WM in Doha in diesem Jahr jeweils Dritte geworden. Nun der große Auftritt in der Duna-Arena der ungarischen Hauptstadt. "Ich will Bestätigung für das, was ich im Sommer erreicht habe", hatte Gose vor der Abreise nach Ungarn erklärt.
Dies gelang ihr auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit rund fünfeinhalb Sekunden Rückstand musste sich Goses Dauerrivalin, Langbahn-Weltmeisterin Simona Quadarella aus Italien (15:30,14), mit Silber begnügen. In Abwesenheit von Langstrecken-Dominatorin Katie Ledecky (USA) ging Bronze an die US-Amerikanerin Jillian Cox (15:41,29).
US-Trio sammelt Weltrekorde
Am Dienstag hatte Florian Wellbrock für die erste deutsche Medaille in Budapest gesorgt. Der Freiwasser-Olympiasieger von Tokio war am ersten Wettkampftag über die 1500 Meter Freistil zu Silber geschwommen. Lukas Märtens, Goldmedaillengewinner von Paris über die 400 Meter Freistil, ist in Budapest nicht am Start. Der 22-Jährige hatte seine Teilnahme krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen.
Für drei weitere Weltrekorde sorgte am heutigen Freitag ein US-Trio. Kate Douglass schwamm über 200 Meter Brust 2:12,50 Minuten und schraubte ihre eigene Bestmarke um 22 Hundertstelsekunden herunter. Anschließend verbesserte Regan Smith den Rekord der Kanadierin Margaret Mac Neal über 50 m Rücken um zwei Hundertstel auf 25,23 Sekunden. Auch Gretchen Walsh war über 100 Meter Lagen in 55,11 Sekunden so schnell wie keine zuvor. Walsh hatte zuvor bereits über 50 Meter Schmetterling eine neue Bestmarke aufgestellt.
Das Portal Swimmsportnews hatte vor den Titelkämpfen berichtet, dass es für jeden Titel 10.000 US-Dollar Prämie und für jeden Weltrekord zudem 25.000 Dollar gibt. Geld wird demnach bis Platz 8 gezahlt - also für jeden Finalteilnehmer. Die Wettkämpfe enden am Sonntag.
Quelle: ntv.de, jwu/dpa