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Tennis-Ass droht Karriereaus Haas' Schulter braucht die vierte OP

Schon wieder die Schulter: Das Verletzungspech bleibt Tommy Haas treu.

Schon wieder die Schulter: Das Verletzungspech bleibt Tommy Haas treu.

(Foto: dpa)

Es ist bereits die vierte Operation an der Schulter für Deutschlands Tennisstar Tommy Haas. Sechs Monate soll er das Gelenk nach dem Eingriff nicht mehr bewegen, raten die Ärzte. Die Karriere des 36-Jährigen steht auf der Kippe - doch er gibt nicht auf.

Tommy Haas hofft noch auf einen feierlichen Abschied auf dem Tennis-Court - nach einer neuen Hiobsbotschaft droht dem Altmeister aber mehr denn je das unfreiwillige Karriereende. Der 36-Jährige muss erneut an der Schulter operiert werden und fällt mindestens für den Rest der Saison aus. Das gab sein Management bekannt und sprach von einem "niederschmetternden Ergebnis" der jüngsten Untersuchung.

Schon bei den Australian Open schmerzte die Schulter.

Schon bei den Australian Open schmerzte die Schulter.

(Foto: dpa)

"Die Diagnose war im ersten Moment natürlich ein Hammer, aber es war leider zu befürchten, dass es eine schwerere Verletzung ist", wird Haas in der Pressemitteilung zitiert. Bereits am Dienstag soll Haas in New York operiert werden. Es ist der vierte Eingriff an der rechten Schulter nach 2002, 2003 und 2007 - und womöglich einer zu viel. "Das Problem ist, dass die Schulter ein kompliziertes Gelenk ist und man lange braucht, um da wieder Kraft und Gefühl reinzubringen. Das heißt: Erst mal sechs Monate kein Tennis. Vielleicht kann ich nach acht Monaten zurückkommen", sagte Haas der "Bild"-Zeitung.

Durch die OP fällt Haas auch für das ATP-Tennisturnier in Stuttgart, das von 5. bis 13. Juli stattfindet, und das wichtigste Sandplatz-Event hierzulande von 12. Bis 20 Juli am Hamburger Rothenbaum aus. "Es war ein Schock. Im ersten Moment wollte ich es nicht wahrhaben", sagte Haas zur Diagnose. Zuletzt hatte der Wahl-Amerikaner immer wieder betont, ein erneuter Eingriff an der Schulter würde zwangsläufig das Karriereende bedeuten.

Traum vom großen Abschied

"Dann kann ich gleich den Schläger an die Wand hängen", hatte der einstige Weltranglisten-Zweite etwa vor eineinhalb Monaten in München erklärt. Nun bemühte sich Haas, Optimismus zu verbreiten. "Ich will nicht mit einer Verletzung von der Tennis-Bühne abtreten, sondern auf dem Platz meine Karriere beenden", sagte er und hofft auf ein Comeback im kommenden Jahr.

"Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass ich noch gute Matches und Turniere spielen kann, sofern die Schulteroperation erfolgreich verläuft und mein Körper auch sonst mitspielt", sagte Deutschlands aktuelle Nummer eins. "Mein Traum ist es, bei einem großen Turnier tschüss zu sagen wie Boris, Agassi, Sampras oder Roddick", erzählte er "bild.de". "Dann haben auch die Fans noch mal eine Chance, Abschied zu nehmen. Mit Familie und Freunden gibt es eine große Party und das war's dann. So stelle ich mir das vor. Jimmy Connors hat 1991 mit 39 Jahren noch das Halbfinale bei den US Open erreicht. Das ist auch eine Inspiration."

In dieser Saison musste Haas wegen seiner körperlichen Probleme schon mehrmals vorzeitig aufgeben. In der vergangenen Woche konnte er nicht beim Rasenturnier im westfälischen Halle aufschlagen, auch das bedeutendste Tennis-Ereignis der Welt in der kommenden Woche in Wimbledon findet nun ohne den Deutschen statt. Und wenn er Pech hat, wird er als Profi überhaupt nicht mehr auf den Platz zurückkehren.

Quelle: ntv.de, Wolfgang Müller, dpa

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