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Eishockey-WM Halbfinalisten stehen fest

Ein tolles Viertelfinale und der nächste Gegner bei der Heim-WM ließen Russlands Eishockey-Fans kalt: Vor gähnend leeren Rängen hat Finnland in Moskau erst nach Penaltyschießen mit 5:4 (1:0, 3:3, 0:1) über die USA die Vorschlussrunde gegen den Gastgeber und Nachbarn am Samstag (13.15 Uhr) erreicht. Die Amerikaner verpassten gegen den Olympia-Zweiten damit hauchdünn die Revanche für das Viertelfinal-Aus im vorigen Februar in Turin.

Zuvor wetzte Rekordweltmeister Kanada am Donnerstag eine Scharte von Olympia aus und revanchierte sich gegen die Schweiz mit 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) für das 0:2 bei den Winterspielen. Der 23-malige Champion trifft im Gipfeltreffen am Samstag (17.15 Uhr) wie im Vorjahr in Riga auf Titelverteidiger und Olympiasieger Schweden.

Ein spektakuläres Spiel, das mehr als nur 3000 Zuschauer verdient gehabt hätte, boten Finnen und Amerikaner. Erst als Jere Lehtinen als insgesamt zehnter Schütze im Penaltyschießen traf, war die Entscheidung gefallen. In der regulären Spielzeit brachten Tuomo Ruutu (18.), Pekka Saravo (25.), Jari Viuhklola (31.) und Tomi Kallio (36.) die Finnen vier Mal in Führung. Tobias Petersen (21.) in Unterzahl, Tyler Arnason (28.), Lee Stempniak (35.) mit seinem sechsten WM-Tor und Andrew Hutchinson (55.) glichen jeweils aus. Zach Parise (63.) traf in der Verlängerung für die USA nur den Pfosten.

Die Schweizer kamen vor nur rund 1500 Zuschauern in der 14.000 Menschen fassenden Chodynka-Arena nie in die Nähe einer neuerlichen Sensation. Matthew Lombardi (16./47.) mit seinen WM-Toren fünf und sechs, Jamal Mayers (30.), Kanadas Star Rick Nash (35.) und Shea Weber (58.) schossen die weiteren Treffer des Favoriten. Zum 2:1 verkürzte der gebürtige Kanadier Paul di Pietro, der bei Olympia beide Schweizer Tore gegen sein Heimatland erzielt hatte. Der von der NHL große Kulissen gewohnte Nash gab zu: "Es ist nicht sehr inspirierend, in einer solchen Atmosphäre zu spielen."

Der Schweizer Trainer Ralph Krueger kritisierte die mangelnde Disziplin seiner Schützlinge, die zu oft auf der Strafbank saßen. Der daheim nach mageren Leistungen während der WM in die Kritik geratene Krueger zeigte sich mit Platz acht jedoch zufrieden und sitzt weiter fest im Sattel. "Wir haben uns von den Ländern hinter uns abgesetzt. Das ist eine Weiterentwicklung", sagte der einstige deutsche Nationalspieler, der dem DEB-Team Platz acht in der Weltrangliste vor einiger Zeit abgenommen hat. Die deutsche Auswahl wurde in Moskau Neunter und ist künftig Weltranglisten-Elfter.

Einen Tag nach dem 4:7 von Ex-Weltmeister Slowakei gegen Schweden entschuldigte sich der slowakische Nationaltrainer Julius Supler für das Viertelfinal-Aus. "Wir wollen uns sportlich dazu bekennen, dass wir dieses Spiel nicht im Griff hatten und uns bei den Fans dafür entschuldigen, dass wir sie so enttäuscht haben", erklärte Supler in einer am Donnerstag von den slowakischen Medien veröffentlichten Stellungnahme. Seine Ablösung wurde bisher jedoch nicht gefordert.

Quelle: ntv.de

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