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"Deutschland setzt Maßstäbe" Handball-Stars sind ganz verliebt in die Rekord-EM

Die Lanxess-Arena in Köln ist ein Tempel des Handballs.

Die Lanxess-Arena in Köln ist ein Tempel des Handballs.

(Foto: dpa)

Deutschland setzt mit der Handball-EM neue Standards. Zuschauerrekorde, viel Stimmung und Spektakel gibt es bei der ersten EM-Endrunde im Land - das Lob der Teilnehmer ist fast grenzenlos. Die Handball-Bosse träumen von mehr: Die Vision für 2028 verspricht sogar ein noch spektakuläreres Finale.

Die Stars schwärmen von der Stimmung, die Organisatoren reiben sich die Hände: Die erste EM-Endrunde in Deutschland hat - so viel steht schon vor der Medaillen-Vergabe fest - Maßstäbe gesetzt. Organisatorisch und atmosphärisch wurden Standards gesetzt, so EHF-Generalsekretär Martin Hausleitner zur "Handballwoche", "die als Blaupause für kommende Europameisterschaften dienen können".

Frankreichs Coach Guillaume Gille berichtete von "unglaublichen" Erfahrungen. "Ich bin stolz auf unseren Sport, so ein Turnier auszurichten. Das ist wirklich beeindruckend von den Deutschen. Wir wurden auch von den deutschen Fans gepusht, das war eine schöne Erfahrung", sagte Gille. Sein Team hatte das erste der am Ende 65 EM-Spiele vor der historischen Kulisse von 53.586 Zuschauern im Düsseldorfer Fußballstadion gegen Nordmazedonien ausgetragen.

Eine Million verkaufte Tickets anvisiert

"Wir wussten, dass diese Europameisterschaft besonders schön wird, weil Deutschland es immer hinkriegt. Es herrscht eine gute Aufmerksamkeit, die Zuschauer kommen und wollen guten Handball sehen", sagte Dänemarks Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen vor den Halbfinal-Partien in Köln.

Beim Ticketing bricht das Turnier alle Rekorde. Dem Zuschauer-Bestwert am 10. Januar folgten deutlich fünfstellige Zuschauerzahlen in den anderen Hallen in Mannheim, Berlin, München, Hamburg und Köln. Mit bislang 909.000 Fans in den Hallen dürfte die anvisierte Millionenmarke bei der absoluten Zuschauerzahl fallen - ein, natürlich, Rekord für den Handballsport und sein Kontinentalturnier, das seit 1994 ausgespielt wird.

"Es ist eine fantastische EM. Wir sind dankbar, dass wir in diesen Arenen spielen können. Es war ein Vergnügen", sagte Glenn Solberg, Trainer von Titelverteidiger Schweden. Und Hausleitner jubelt über Tausende Färinger in Berlin, Tausende Tschechen und Isländer in München und auch Tausende Dänen in der Hamburger Hauptrunde. "Der Zuspruch ist unglaublich", sagt er. EHF-Präsident Michael Wiederer ist überzeugt: "Ich glaube, dass der Handball, nicht nur in Deutschland, sehr davon profitieren wird."

Bernabeu als Finalstadion?

Die EM, so die Auffassung der Organisatoren, habe den Handballsport "sichtbar gemacht. Wir hoffen in den kommenden Monaten auf ein breites Wachstum im Nachwuchsbereich", sagt Hausleitner: "Wenn wir junge Menschen für unseren Sport begeistern, wird es auch in Zukunft Zuschauerrekorde geben können und die Ausrichtung einer EM wird sich auch finanziell lohnen."

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Beim europäischen Dachverband EHF denken sie längst an die kommenden Großturniere. 2026 wird die Endrunde in Dänemark, Schweden und Norwegen steigen, in vier Jahren dann werden Spanien, Portugal und die Schweiz Gastgeber sein.

Beflügelt von den Erfahrungen von Düsseldorf hat Wiederer für 2028 eine Vision: Das Finalwochenende soll vor über 80.000 Zuschauern im legendären Bernabeu-Stadion von Real Madrid über die Bühne gehen. "Das wäre noch mal eine größere Nummer", sagte der Handballboss der Sport Bild. Der Name Bernabeu habe "einen gewissen Sound. 2028 ist noch weit, aber wir beschäftigen uns intensiv damit."

Quelle: ntv.de, ara/sid

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