Sport

Kein Amateurfußball im Internet Hartplatzhelden kassieren 0:2

Amateurfußball-Spiele dürfen nicht gegen den Willen des zuständigen Verbandes im Internet übertragen werden. Das Oberlandesgericht Stuttgart wies eine Berufung der Gießener Hartplatzhelden GmbH gegen ein entsprechendes Verbot zurück.

Der Württembergische Fußballverband dürfe von dem Betreiber einer Online-Plattform verlangen, Aufzeichnungen von Spielen im Verbandsgebiet zu unterlassen, teilte das Gericht mit. Die Stuttgarter Richter gaben damit dem Verband recht, dem nach eigener Auffassung das Verwertungsrecht seiner Fußballspiele allein zusteht. Die hessische Internet-Firma strebt nun eine Revision vor dem Bundesgerichtshof an.

"Wir halten das für falsch und fatal"

Die Ausstrahlung von Bildern im Internet durch das Unternehmen stelle "eine unlautere Nachahmung im Sinne des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb" dar, urteilte das Stuttgarter Gericht. Der Verband habe ein eigenes Interesse an der Vermarktung der Spielszenen, wenn auch nur zur Deckung seiner laufenden Kosten. Er habe daher zurecht geltend gemacht, dass durch den Online-Anbieter "Leistungen nachgeahmt würden, die nur er verwerten dürfe", sagten die Richter.

"Das Urteil setzt nicht nur uns ein Stopp-Zeichen, sondern besagt auch: Der Amateurfußball gehört den Verbänden. Wir halten das für falsch und fatal", schreiben die Hartplatzhelden auf ihrer Internetseite www.hartplatzhelden.de. Der Amateurfußball gehöre vielmehr den Spielern und ihren Zuschauern. Das Unternehmen warf dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und den Landesverbänden vor, "einen Herrschaftsanspruch auf den Fußball" zu erheben.

Nach ihrem erneuten juristischen Scheitern bleibt dem Online-Anbieter nur noch der Gang zum Bundesgerichtshof. Auch nach Ansicht der Stuttgarter Richter ist der Streit "von grundsätzlicher Bedeutung". Alle bisherigen Fälle ähnlicher Natur fielen in den Profibereich. Zur weiteren Finanzierung der Auseinandersetzung riefen die Hartplatzhelden zu Spenden auf. "In den ersten zwei Instanzen haben wir alleine gekämpft, für mehr reicht unsere Kriegskasse nicht", schrieb die Firma.

Quelle: ntv.de

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