DSV-Adler comebacken stark Hayböck triumphiert, Freitag vergeigt's
17.12.2016, 17:52 Uhr
Schwächelte im zweiten Durchgang: Richard Freitag.
(Foto: imago/GEPA pictures)
DSV-Adler Richard Freitag hat seinen nächsten Weltcup-Sieg vor Augen, patzt aber in Durchgang zwei. Seine Teamkollegen machen es deutlich besser. Pech hat einmal mehr der letztjährige Dominator Peter Prevc. Aber es gibt ja noch seinen Bruder.
Richard Freitag ließ enttäuscht die Schultern hängen, Severin Freund rang sich zumindest ein kleines Lächeln ab: Die deutschen Skispringer sind beim Weltcup in Engelberg am Podest vorbeigeflogen, mehr als der siebte Platz durch den erneut besten DSV-Adler Markus Eisenbichler war in der Schweiz nicht zu holen. Seinen ersten Saisonsieg feierte der Österreicher Michael Hayböck vor Weltcup-Spitzenreiter Domen Prevc aus Slowenien und Andreas Kofler (Österreich).
Allen voran für Freitag war auf der letzten Station vor der Vierschanzentournee deutlich mehr drin. Der 25-Jährige aus Aue stand im ersten Durchgang mit 140,0 m den weitesten Satz des Tages und lag zur Halbzeit hinter Hayböck sogar auf Rang zwei. "Das war mein bester Sprung der Saison", sagte der Sachse, der 2014 in Engelberg gewonnen hatte und dort nun zum sechsten Mal in Folge in den Top Ten landete.
Im zweiten Durchgang reichte es aber nur noch zu 126,5 m. Damit wartet Freitag seit seinem Tournee-Erfolg in Innsbruck am 4. Januar 2015 weiter vergeblich auf seine Rückkehr auf das Podest. Der lange verletzte Weltmeister Severin Freund verbesserte sich auf der umgebauten Titlis-Schanze immerhin vom 20. auf den zehnten Rang, befindet sich zwölf Tage vor dem Tournee-Auftakt in Oberstsdorf aber noch immer von seiner Bestform entfernt.
"Muss die Herausforderung annehmen"
"Es geht Schritt für Schritt weiter. Das hier ist eine schwierige Schanze für mich, und dann auch noch bei diesen Bedingungen. Ich muss die Herausforderung annehmen und besser werden", sagte Freund, der im ersten Durchgang wie zahlreiche prominente Mitstreiter Pech mit dem Wind hatte. Bester Deutscher war somit zum vierten Mal in Folge Markus Eisenbichler. Eine Woche nach seinem dritten Rang in Lillehammer belegte der 25-Jährige nach dem ersten Sprung nur den 23. Rang, rollte im zweiten Durchgang mit der drittbesten Weite von 137,0 m aber das Feld von hinten auf. "Ich bin hier nicht gut reingekommen, aber im zweiten habe ich gemerkt: Okay, jetzt ist das Gefühl wieder da", sagte Eisenbichler.
Stephan Leyhe und Andreas Wellinger, der 2013 in Engelberg als Zweiter überzeugt hatte, belegten die Ränge 14 und 15. Karl Geiger sammelte auf dem 24. Platz ebenfalls noch Punkte, Team-Olympiasieger Andreas Wank war bereits am Freitag in der Qualifikation gescheitert.
Im Gesamtweltcup führt der 17 Jahre alte Domen Prevc mit 440 Punkten nun deutlich vor dem Norweger Daniel Andre Tande (358), der Rang vier belegte. Dritter ist Stefan Kraft aus Österreich (271), Freund fiel mit 259 Zählern auf den fünften Rang zurück. Vierschanzentournee-Sieger Peter Prevc (24), der im Vorjahr beide Wettbewerbe in Engelberg gewonnen hatte, stürzte derweil zum zweiten Mal in dieser Saison nach der Landung und belegte nur den 27. Rang, Cene Prevc (20) sammelte als 30. noch einen Punkt. Erstmals waren alle drei Brüder gemeinsam bei einem Weltcup am Start - bester war aber erneut Teenager Domen, der immer mehr zum Tournee-Favoriten Nummer eins wird.
Quelle: ntv.de, tno/dpa