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Führt Höfl-Riesch das deutsche Team nach Sotschi? Henkel verzichtet auf die Fahne

Wer darf die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sotschi tragen?

Wer darf die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sotschi tragen?

(Foto: picture alliance / dpa)

Während die Vorfreude im deutschen Olympia-Team steigt, steht die Fahnenträger-Entscheidung an. Die Gerüchteküche weiß: Claudia Pechstein wird es wohl nicht. Weil Favoritin Andrea Henkel absagt, bleibt eigentlich nur eine Kandidatin übrig.

Claudia Pechstein ist wohl aus dem Rennen, Favoritin Andrea Henkel erklärt ihren Verzicht: Kurz vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi läuft alles auf eine Fahnenträgerin Maria Höfl-Riesch hinaus. Der Deutsche Olympische Sportbund will seine Entscheidung um 12.00 Uhr verkünden.

Andrea Henkel stellte mit ihrer Absage den sportlichen Erfolg über die große Ehre: "Da es einen immensen Zeitaufwand für mich bedeuten würde von dem einen äußersten Punkt zu dem anderen am weitesten entfernten Punkt der olympischen Spiele zu kommen, musste ich mich im Sinne der Wettkämpfe, für die ich vier Jahre trainiert habe, von der Wahl zurück ziehen", schrieb die 36-Jährige auf ihrer Facebook-Seite.

Die Wettkämpfe finden der Biathleten finden in der Bergregion Krasnaja Poljana statt, gut 40 Kilometer Luftlinie von Sotschi entfernt. Die Eröffnungsfeier beginnt am Freitag erst um 20.14 Uhr Ortszeit.

Pechstein trägt noch an Doping-Vorwürfen

Claudia Pechstein ist wohl aus dem Rennen.

Claudia Pechstein ist wohl aus dem Rennen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein scheint ebenfalls aus dem Rennen, auch wenn DOSB-Präsident Alfons Hörmann etwas anderes behauptet: "Ich gehe unvoreingenommen in die Diskussion." Der Chef de Mission Michael Vesper ließ allerdings vor der Bekanntgabe der Entscheidung tief blicken - ob gewollt oder nicht. "Ein Fahnenträger muss nicht nur erfolgreich sein, sondern er soll auch ein Vorbild für junge Menschen sein und den olympischen Geist in sich tragen. Die Mannschaft muss sich gerne hinter ihm versammeln", sagte der DOSB-Generaldirektor.

Zwar trägt Pechstein, die in Sotschi ihre sechsten Spiele bestreitet, wohl wie keine zweite den "olympischen Geist" in sich, aber ob sich das komplette Team "gerne" hinter ihr versammelt, ist fraglich. Und Vesper betonte: Der Fahnenträger repräsentiere die ganze Mannschaft und "damit auch Deutschland insgesamt". Pechstein, die 2009 nur aufgrund eines indirekten Dopingnachweises für zwei Jahre gesperrt worden war, polarisiert noch immer. Daran hat auch ihr bemerkenswerter und unter dem Strich schon ziemlich erfolgreicher Kampf um die Wiederherstellung ihres guten Rufes nichts geändert.

Höfl-Riesch als strahlende Dritte?

Maria Höfl-Riesch wäre die logische Wahl.

Maria Höfl-Riesch wäre die logische Wahl.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Entscheidung, wer das deutsche Team ins Olympiastadion Fischt führen darf, obliegt allein dem DOSB-Präsidium um Verbandschef Alfons Hörmann. Als heißeste Kandidatin gilt nun Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch. Zum offiziellen Startschuss der 22. Winterspiele werden 40 Staats- und Regierungschefs in Sotschi und weltweit rund drei Milliarden Fernsehzuschauer erwartet.

Vesper erinnerte in der kuscheligen Berghütte in Krasnaja Poljana an die vergangenen drei deutschen Fahnenträger Natascha Keller (2012 in London), André Lange (2010 in Vancouver) und Dirk Nowitzki (2008 in Peking). "In der Vergangenheit ist es uns immer gelungen, uns für Fahnenträger zu entscheiden, die diesem Anspruch voll und ganz gerecht geworden sind", sagte Vesper: "Alle drei sind auch immer von der gesamten Mannschaft akzeptiert worden."

Quelle: ntv.de, ave/sid

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