Drittletzte beim Eisschnelllauf Herber Dämpfer für Pechstein
04.03.2011, 17:18 UhrAlle waren gespannt auf die Reaktion des niederländischen Publikums, doch Claudia Pechsteins Auftritt in der Höhle des Löwen fällt eher unspektakulär aus. Brav ist der Applaus der Zuschauer, aber ihre Leistung enttäuscht nicht nur ihre Anhänger.
Sportlich enttäuscht und Franziska Schenk ein Fernseh-Interview verweigert: Claudia Pechstein hat beim Weltcup-Finale der Eisschnellläufer in Heerenveen einen kräftigen Dämpfer erhalten. Bei ihrem ersten Start gegen die Besten der Welt nach ihrer Dopingsperre seit 751 Tagen lief sie auf der ungeliebten 1500-Meter-Distanz im Alleingang in 2:01,18 Minuten nur auf den 17. und damit drittletzten Platz.
Daher freute sich die 39 Jahre alte Berlinerin nur über die Aufnahme durch die niederländischen Zuschauer, nicht aber über ihr Resultat. "Ich freue mich, dass die Fans so hinter mir gestanden haben", meinte sie, nachdem die Oranjes ihr freundlichen Applaus entgegen brachten. Pfiffe oder Buhrufe blieben aus. "Ich hatte dies nicht anders erwartet", sagte Pechstein.
"Ein Trainingswettkampf, mehr nicht"
Wie sauer sie über ihr eigenes Ergebnis war, mag verdeutlichen, dass sie - wie zuvor angekündigt - der früheren Teamgefährtin Franziska Schenk danach ein Interview für die ARD verweigerte. Da kamen alte Rivalitäten wieder hoch, denn Pechstein hatte neben Anni Friesinger, Stephanie Beckert und Gunda Niemann in ihrer Biografie auch gegen Schenk heftige Attacken geritten und - ohne die Gründe zu nennen - angekündigt, ihr nie wieder ein Interview zu geben.
Mit ihrer Leistung war Pechstein logischerweise nicht zufrieden. "Natürlich ist es für keinen Sportler schön, allein ins Rennen gehen zu müssen. Zudem war ich nach Salt Lake ein paar Tage krank und konnte nicht trainieren", gab sie als Begründung an. "Insofern war es für mich ein Trainingswettkampf, mehr nicht", sagte sie und wurde umgehend als eine von zwei Athletinnen zur Doping-Kontrolle "ausgelost. Mit wenig erfreutem Gesicht war sie auf die Ehrenrunde gegangen und hatte sich für die Anfeuerungsrufe der Fans bedankt. Besonders bitter war für Pechstein, dass sie hinter Isabell Ost (16./2:00,95) nur zweitbeste Deutsche war. Die Berlinerin Monique Angermüller fehlte wegen eines Trauerfalls in der Familie, wird aber bei der WM dabei sein.
Quelle: ntv.de, dpa