Heute vor sechs Jahren Hirscher entgeht der Drohnen-Katastrophe
22.12.2021, 09:44 Uhr
Da fehlte nicht viel.
(Foto: picture alliance / dpa)
Spektakuläre Bilder soll die Drohne beim Weltcup-Slalom liefern, und das tut sie auch - allerdings auf höchst gefährliche Art und Weise. Knapp hinter Ski-Superstar Marcel Hirscher schlägt die Drohne auf der Strecke auf, der Österreicher kommt mit viel Glück unverletzt davon.
Es war knapp. Sehr knapp, als Ski-Superstar Marcel Hirscher haarscharf "an einer Katastrophe" vorbeischrammte, wie es der aufgebrachte Renndirektor Markus Waldner im TV-Interview nannte. Beim Weltcup-Slalom in Madonna di Campiglio stürzte am 22. Dezember 2015 auf der Strecke eine Kameradrohne ab und zerbarst in tausend Stücke - genau dort, wo einen Augenblick zuvor noch Hirscher vorbeigefahren war.
"Irgendwo habe ich sie schon gespürt", berichtete der Österreicher am ORF-Mikrofon: "Es ist für mich eine absolute Frechheit. So etwas kann, darf aber nicht passieren." Was hätte geschehen können? Da dürfe er erst "gar nicht drüber nachdenken". Drastischere Worte wählte Waldner. Der Vorfall "ist eine Schweinerei", wetterte der Renndirektor des Internationalen Skiverbandes FIS: "Das wird Konsequenzen haben."
Vereinbart sei nämlich gewesen, dass die Drohne "nicht über der Strecke fliegt", sondern links über einem Korridor, "wo kein Publikum ist", betonte Waldner. Eindrucksvolle Überkopf-Aufnahmen der Rennläufer sollte das Gerät liefern - das hatte im ersten Durchgang auch funktioniert, im zweiten geriet die Situation dann außer Kontrolle. Der verantwortliche TV-Rechteinhaber Infront entschuldigte sich später, eine Fehlfunktion sei für den Vorfall verantwortlich gewesen.
Hirscher kam mit dem Schrecken davon, belegte den zweiten Platz hinter dem Norweger Henrik Kristoffersen und eroberte die Führung im Gesamtweltcup zurück, den er bis zu seinem Karriereende 2019 insgesamt achtmal gewinnen konnte, das ist einsamer Rekord. Nach dem Rennen in Madonna di Campiglio veröffentlichte er auf Facebook später ein Foto, das die brenzlige Situation noch einmal verdeutlichte. Die Beinahe-Katastrophe nahm Hirscher zu dem Zeitpunkt aber schon mit Humor und schrieb unter die Aufnahme: "Dichter Flugverkehr in Italien!"
Quelle: ntv.de, tsi/sid