Sport

"Verstört und besorgt" Horror-Verletzung schockiert NHL

Tavares wurde in eine Klinik eingeliefert.

Tavares wurde in eine Klinik eingeliefert.

(Foto: imago images/Icon SMI)

Die gute Nachricht: John Tavares ist ersten Untersuchungen zufolge nicht schwerer verletzt. Die schlechte: Der NHL-Profi kassiert zum Auftakt der Playoffs einen Treffer an den Kopf und geht dem Anschein nach bewusstlos zu Boden. Nicht nur seine Mitspieler bei den Toronto Maple Leafs sind geschockt.

Wer Eishockey spielt, ist harte Checks gewohnt. Besonders in der NHL, der stärksten Liga der Welt. Ganz besonders natürlich in den Playoffs, wenn es ums Weiterkommen geht, um den Titel, um den traditionsreichen wie begehrten Stanley Cup. Die Meisterrunde hat gerade erst begonnen, doch für John Tavares endete schon das erste Drittel des ersten Viertelfinalspiels nach eben einem solchen Check mit einem Abtransport ins Krankenhaus.

Tavares war mit seinen Toronto Maple Leafs gegen die Montreal Canadiens gefordert, die 1:2-Niederlage der Leafs aber geriet zeitweise zur Nebensache. Der 30-Jährige lag mit blutverschmiertem Gesicht auf dem Eis und schien das Bewusstsein zu verlieren. Von der Trage aus reckte der Kapitän der Leafs wenige Minuten später den Daumen nach oben, musste anschließend allerdings für weitere Untersuchungen in der Klinik bleiben. Maple-Leafs-Coach Sheldon Keefe sagte laut TV-Sender ESPN anschließend, Tavares sei "bei Bewusstsein" und imstande, zu kommunizieren. Der Zusammenprall aber habe seine Mannschaftskollegen "verstört und besorgt", so Keefe.

Dabei war es gar kein überharter Check, den Tavares von seinem Gegenspieler Ben Chiarot kassiert hatte. Der Kapitän der Maple Leafs verlor dabei allerdings das Gleichgewicht. Canadiens-Angreifer Corey Perry versuchte noch, auszuweichen, erwischte Tavares dabei aber mit dem Knie am Kopf. "Ich habe versucht, zu springen", sagte Perry nach Spielende bei ESPN: "Ich hoffe einfach, dass er okay ist." Spieler beider Teams skateten umgehend zu Tavares, der nach dem Kopftreffer erfolglos probierte aufzustehen.

"Ich war ziemlich niedergeschlagen", schilderte Canadiens-Goalie Carey Price seinen Eindruck von der Situation: "Das war eine ernüchternde Erinnerung daran, dass Eishockey eben doch nur ein Spiel ist." Immerhin konnte Maple-Leafs-Coach Keefe später schon erste Entwarnung geben. Die ersten Tests bei Tavares seien "ohne Befund geblieben". Ob und wie lange Toronto auf seinen Spielführer verzichten muss, war kurz nach Ende der Partie aber noch offen.

Dass Eishockey-Profis hart im Nehmen sind, verdeutlichte dann wiederum auch die Fortsetzung des Spiels nach der Verletzung. Torontos Stürmer Nick Foligno lieferte sich eine kurze Prügelei mit Perry, gewissermaßen als Revanche dafür, dass dieser seinen Mitspieler aus dem Spiel genommen hatte. "Es war nicht böse gemeint", erklärte Foligno die Auseinandersetzung, die eher einem Ritual als einem ernsthaften Kampf ähnelte. Was auch Perry so sah: "Er kam zu mir und hat gesagt, dass wir das jetzt regeln. Und dann musst du eben tun, was du tun musst."

Quelle: ntv.de, tsi

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen