Sport

Tennisturnier in Dubai Israeli fordert Visum

Israels Tennissstar Andy Ram hat die Profi-Organisationen ATP und WTA aufgefordert, ihm den Start in Dubai zu ermöglichen. "Es ist eine der größten Veranstaltungen im Turnier-Kalender, also müssen sie Wege finden, dass Israelis dort spielen können", sagte der Doppel-Spezialist beim ATP-Turnier in Marseille.

Die Behörden der Vereinigten Arabischen Emirate hatten der Israelin Shahar Peer die Einreise für das derzeit stattfindende WTA-Turnier verweigert. Wimbledon-Siegerin Venus Williams erklärte in Dubai, die Spielerinnen hätten nicht über einen Boykott diskutiert. Immerhin sagte die Amerikanerin, die dem Spielerrat der WTA angehört: "Wir sitzen alle im selben Boot: Spielerinnen, Sponsoren und WTA." Williams verurteilte Peers Ausschluss: "Sie ist ein guter Mensch. Das Startrecht hätte ihr nicht verwehrt werden dürfen. Es war unfair, und wir alle unterstützen sie."

Sponsor spring ab

Israels IOC-Mitglied Alex Gilady erklärte in der Tageszeitung "Die Welt", er wolle den Fall der 21-jährigen nicht vor das Internationale Olympische Komitee (IOC) bringen. Man werde den Verbänden nicht vorschreiben, wie sie ihre Angelegenheiten zu regeln haben. Gilady schlug vor: "Die Spielerin könnte eine Kompensation in Ranglistenplätzen und nicht in Geld verdienen." Die WTA prüft laut ihrem Chef Larry Scott, wie Peer entschädigt werden kann. Der Amerikaner hatte ferner erklärt, es werde geprüft, ob 2010 noch Platz für das mit zwei Millionen Dollar dotierte und hochklassig besetzte Turnier von Dubai im Kalender ist. Das "Wall Street Journal Europe" ist inzwischen als Sponsor der Veranstaltung abgesprungen.

Ob Andy Ram ein Visum erhält, ist offen. Ein ATP-Sprecher hatte erklärt, es sei die Gelegenheit für die Vereinigten Arabischen Emirate, die richtige Entscheidung zu treffen. Was ATP und WTA nach den weltweiten Protesten machen sollen, ließ Ram offen. "Das Turnier abzusagen, ist das Letzte, was Shahar und ich möchten. Aber etwas muss getan werden, damit sich diese Situation im nächsten Jahr nicht wiederholt", sagte der Australian-Open-Sieger 2008 im Doppel.

Offizieller Grund: Angst vor Protesten

Die Turnier-Organisatoren in Dubai hatten die Visum-Verweigerung für Peer mit dem Gaza-Krieg und Sicherheitsbedenken begründet. Es seien Fan-Proteste befürchtet worden, die die Sicherheit des gesamten Turniers hätten bedrohen können. Ram äußerte zwar Verständnis die für Regierung des Emirates am Persischen Golf, der 28-Jährige fügte aber hinzu: "Wenn sie ein großes Turnier veranstalten und nicht alle über die Rangliste qualifizierten Spieler akzeptieren, ist das falsch. Es ist traurig zu sehen, dass Politik und Sport vermischt werden." Die Vereinigten Arabischen Emirate und Israel unterhalten keine diplomatischen Beziehungen.

Quelle: ntv.de

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