Eine Woche vor Beginn der Olympischen Winterspiele wird der Bobsport von einem weiteren prominenten Doping-Fall überschattet: Der US-Amerikaner Paul Jovanovic ist bei den nationalen Ausscheidungsrennen im Dezember vergangenen Jahres positiv getestet und für neun Monate gesperrt worden. Jetzt kann der Anschieber aus dem zu den Favoriten zählenden Team von Todd Hays nicht in Salt Lake City antreten.

Jovanovic ist bereits der dritte Dopingfall vor Olympia. Die Schwedin Ludmilla Enquist und Sandis Prusis wurden zuvor ebenfalls positiv auf Nandrolon getestet. Der Pilot aus Lettland hatte jedoch Glück: Er konnte dem Weltverband FIBT glaubhaft versichern, dass er nicht wissentlich gedopt habe. Daraufhin erließ die FIBT eine nur dreimonatige Sperre, die am 9. Februar, einen Tag nach der Eröffnung der Winterspiele in Salt Lake City abläuft.

Der Chef des Bob- und Skeleton-Verbandes der USA, Matt Roy,sieht darin eine Ungleichbehandlung der Athleten. „Wir sind extrem verärgert, dass Sandis Prusis starten darf und Paul Jovanovic nicht. Wir glauben nicht, dass das fair ist“, sagte Roy.

Jovanovic, der das Ergebnis der positiven Doping-Probe auf verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel zurückführt, will jetzt in die Berufung gehen. Die Anhörung soll zwei Tage vor Beginn der olympischen Winterspiele in Salt Lake City stattfinden.