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"Goldene Verpackung hilft nicht" Kahn kritisiert Bundesliga

Der ehemalige Nationaltorhüter Oliver Kahn betrachtet die Entwicklung des deutschen Fußballs auf europäischer Bühne mit Sorge und hat indirekt die Qualität der Bundesliga infrage gestellt. "Man sollte sich fundamentale Gedanken machen. Es kann nicht sein, dass ein Land wie Deutschland immer weiter abrutscht in der UEFA-Fünfjahreswertung", sagte der Kapitän des FC Bayern München in München. "Die Bundesliga ist von außen gesehen ein Top-Produkt, schön verpackt." Doch die goldene Verpackung helfe nicht weiter, wenn man international nicht Schritt hält. "So langsam wird das zum Problem", sagte Kahn.

Auch Trainer Ottmar Hitzfeld äußerte sich skeptisch über die Qualität der deutschen Teilnehmer in der diesjährigen Champions-League-Saison. "Wenn Bayern nicht in der Champions League ist, haben die anderen Vereine immer ein Problem gehabt. Den anderen deutschen Mannschaften fehlt die Substanz, die andere Großklubs haben", sagte der 58-Jährige. "Es fehlen auch Überzeugung und ein Erfolgserlebnis." Wenn man einmal ein Viertelfinale erreiche, dann könne man daraus Selbstvertrauen für die nächsten Jahre ziehen.

Kahn hat sich außerdem für eine Vertragsverlängerung von Hitzfeld beiden Bayern stark gemacht. "Ich kann mir kaum einen besseren Trainer vorstellen für den FC Bayern als Ottmar Hitzfeld", sagte der Torwart. "Es ist wichtig, dass man gerade auf der Trainerposition Kontinuität hat."

Hitzfeld, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, tendiert zu einem weiteren Jahr bei Bayern München, besonders nachdem sich auch Franck Ribry und Miroslav Klose für einen Verbleib des Coachs ausgesprochen hatten. Doch der Schweizerische Fußballverband (SFV) will noch in diesem Monat das Gespräch mit dem Trainer suchen. "Dass Hitzfeld Interesse zum Ausdruck gebracht hat, ist hochinteressant und wird dazu führen, dass wir noch im Laufe des Novembers Kontakt zu ihm aufnehmen werden. Es geht darum, sein Interesse abzuklären und zu sondieren", sagte der Schweizer Nationalmannschafts-Delegierte Ernst Lämmli in der "Sport-Bild".

Vor einigen Wochen hatte Hitzfeld ein Engagement als Schweizer Nationaltrainer und damit die Nachfolge des scheidenden Köbi Kuhn oder eine Verlängerung seines am Saisonende auslaufenden Kontraktes beim FC Bayern als Zukunftsoptionen genannt. In dieser Woche signalisierte der 58-Jährige, dass er zur Vertragsverlängerung beim Rekordmeister neigt. "Natürlich ist die Tendenz eher, dass man weitermacht, als dass man aufhört. Aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen", hatte der Erfolgs-Coach erklärt.

Hitzfeld will seine Entscheidung, zu der in der Winterpause Gespräche erwartet werden, nicht nur von Erfolgen, sondern vor allem vom eigenen Befinden abhängig machen. Weniger Stress würde der wohl nicht so zeitaufwendige Job in der Schweiz mit sich bringen. "Ottmar Hitzfeld hätte hier sicher eine gute Ausgangslage und weniger Druck als bei Bayern. Zudem haben wir hohe Ziele und ein gutes junges Team", sagte Lämmli.

Quelle: ntv.de

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