Nach Kraftaktsieg gegen Lehecka Kampfstarker Zverev will es wie die "Großen" machen
28.02.2023, 11:43 Uhr
Hat wieder den richtigen Biss: Alexander Zverev.
(Foto: REUTERS)
Alexander Zverev wendet einen weiteren Rückschlag auf seinem Weg zu alter Stärke nur mit ganz viel Mühe ab. Beim ATP-Turnier in Dubai setzt er sich gegen den starken Tschechen Jiri Lehecka durch. Mit seiner Leistung ist er nur bedingt zufrieden und will von den "Großen" lernen.
Alexander Zverev gönnte sich am Tag nach dem echten Mutmacher keine Pause. Statt sich auf dem kämpferisch überzeugenden Achtelfinaleinzug in Dubai auszuruhen und die Füße hochzulegen, stand für den deutschen Topspieler am Dienstag ein Doppelauftritt an der Seite seines Kumpels Marcelo Melo auf dem Plan. Auf dem steinigen Weg zurück zu alter Form zählt jeder Ballwechsel und vor allem jedes Erfolgserlebnis.
Sein Auftakterfolg im Emirat gegen den formstarken Tschechen Jiri Lehecka war so eines, auf das der einstige Weltranglistenzweite nach den schwierigen zwei Anfangsmonaten der neuen Saison aufbauen will. Zverev hatte trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit dem Viertelfinalisten der Australian Open "einen Weg gefunden" zu einem 4:6, 6:3, 6:4-Erfolg, wie er später zufrieden feststellte und sich in Jubelpose präsentierte.
"Ich hatte absolut keine Chance in diesem Match"
Beim United Cup in Sydney hatte der deutsche Topspieler bei seinem ersten offiziellen Tour-Match seit der schweren Knöchelverletzung aus dem vergangenen Sommer vor ein paar Wochen noch eine klare Niederlage gegen den Weltranglisten-47. Lehecka erlitten. "Ich hatte absolut keine Chance in diesem Match, also bin ich natürlich froh, dass ich Fortschritte gemacht habe und mich seitdem verbessert habe", sagte Zverev. Während er danach weiter strauchelte und bis zuletzt seine Bestform nicht wiederfand, überzeugte Lehecka in Melbourne. Zuletzt verpasste der Tscheche den Finaleinzug in Doha knapp, Zverev war in der zweiten Runde ausgeschieden.
Der Weg zurück in Richtung Weltspitze ist für ihn ein echter Kraftakt - körperlich und mental. Sein vorbelastetes Gelenk bereite ihm immer weniger Schmerzen, sagte der 25-Jährige jüngst. Ein körperlich hohes Niveau reicht in den oft umkämpften Matches der ATP Tour aber nicht. Viel wird in den entscheidenden Situationen im Kopf entschieden und Zverev gab an, sich bei Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray etwas abschauen zu wollen - bei den größten Spielern der vergangenen Jahrzehnte.
Boris Becker ist "guter Dinge"
Die Big Four zeichnete und zeichnet es stets aus, sich auch an schwächeren Tagen erfolgreich ins Ziel zu kämpfen. "Die Großen finden meistens einen Weg, solche Matches zu gewinnen." Das will auch Zverev schaffen, der nun erstmals in diesem Jahr ein zweites Match bei einem Turnier gewinnen könnte. Die Chance auf das Viertelfinale durch einen Erfolg gegen den Finnen Emil Ruusuvuori oder den Australier Christopher O'Connell ist da.
Zuletzt hatte sich schon Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker mit Blick auf Zverevs Form "guter Dinge" gezeigt. Er sehe ihn körperlich schon "wieder bei 100 Prozent", sagte Becker bei Eurosport: "Jetzt geht's natürlich um Matchpraxis, um Turniere, um die sogenannte Matchfitness, die du im Training natürlich nicht bekommst. Er braucht einfach Geduld - das sind jetzt die harten Wochen und Monate."
Quelle: ntv.de, tno/sid