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2. Fußball-Bundesliga Karlsruhe erster Aufsteiger

Der Karlsruher SC ist am Ziel seiner Wünsche angekommen - im Kampf um die zwei weiteren Aufstiegsplätze bahnt sich in der 2. Fußball-Bundesliga dagegen ein dramatisches Saisonfinale an. Der KSC machte seine Rückkehr in die Eliteliga nach neun Jahren durch einen 1:0-Heimsieg gegen die SpVgg Unterhaching perfekt. Nach dem 17. Saisontreffer von Torjäger Edmond Kapllani in der 67. Spielminute starteten die 29.500 Zuschauer im ausverkauften Wildparkstadion eine rauschende Aufstiegsparty. Noch vor dem Abpfiff streiften die Ersatzspieler blaue Aufstiegs-T-Shirts über und im ausgelassenen Jubel bekam auch Trainer Edmund Becker eine kräftige Bierdusche ab.

Sportlich konzentriert sich nun alles auf den packenden Kampf um Platz zwei und drei. Als großer Gewinner des 31. Spieltags durften sich neben dem KSC auch die SpVgg Greuther Fürth und der SC Freiburg fühlen, die nach Punkten mit dem Tabellendritten MSV Duisburg gleichzogen. Nachdem die Duisburger in Jena nur ein 3:3 erzielt hatten, bewiesen die Fürther beim 1. FC Köln Nervenstärke und gewannen durch Treffer von Hans Henrik Andreasen und Edeljoker Cidimar mit 2:0. Freiburg siegte nach einer 3:0-Führung durch zwei Treffer von Wilfried Sanou und einem von Roda Antar bei den abstiegsbedrohten Offenbacher Kickers am Ende knapp mit 3:2.

Unter großem Druck steht Hansa Rostock im letzten Spiel des 31. Spieltages bei Rot-Weiss Essen. Mit 55 Punkten hat der Tabellenzweite nur noch einen Zähler Vorsprung auf das Trio Duisburg, Fürth und Freiburg. "Es kann alles passieren, bei uns, in Freiburg oder Duisburg", kommentierte der Fürther Vereinschef Helmut Hack.

Der 1. FC Kaiserslautern (50 Punkte) ist der Verlierer des Spieltags im Aufstiegsrennen. Die Pfälzer unterlagen beim FC Augsburg nach einer frühen Gelb-Roten Karte für Mittelfeldspieler Sven Müller in Unterzahl mit 2:3.

Um 15.49 Uhr konnte in Karlsruhe die Party steigen. Nach acht Jahren in der 2. Liga und einem sogar einjährigen Absturz in die Regionalliga (Saison 2000/01) hat Edmund Becker den deutschen Meister von 1909 wieder in die deutsche Eliteklasse geführt. "Das ist eine unheimlich geile Atmosphäre. Es wird sicherlich ein paar Tage brauchen, um das zu realisieren", schrie Torwart Markus Miller in die TV-Mikrofone.

"Es ist eine Sensation, es ist weltklasse, was wir in dieser Saison geleistet haben", jubelte Manager Rolf Dohmen. Trainer Becker war vor dem Spiel "so nervös und angespannt, wie die ganze Runde nicht". Die ganze Anspannung bei den Karlsruhern löste sich erst nach dem Tor von Kapllani, der eine feine Freistoß-Kombination abschloss.

Für den KSC geht es nun noch um den Einzug in den lukrativen Ligapokal, für den sich neben den vier Top-Platzierten der Bundesliga und dem DFB-Pokalsieger erstmals auch der Zweitliga-Meister qualifiziert. Wenn Rostock nicht in Essen gewinnen sollte, ist dem KSC auch Platz eins nicht mehr zu nehmen.

Gefordert ist nun aber in erster Linie das Management des KSC, das die Mannschaft für die erste Liga verstärken muss: Drei von sechs angestrebten Neuzugängen stehen fest; es sind Christian Timm (Greuther Fürth), Christopher Reinhard (Eintracht Frankfurt) und Stefan Buck (Unterhaching). "Im Sturm und auf der rechten Seite wird noch vordringlich gesucht", sagte Becker. Fest steht der Abgang von Torjäger Giovanni Federico, der zu Borussia Dortmund wechselt.

Den Kampf um den Klassenverbleib hat neben Eintracht Braunschweig wohl auch Wacker Burghausen nach der 1:3-Pleite beim Tabellenletzten verloren. Gewinner des Spieltags im Tabellenkeller war Aufsteiger TuS Koblenz, der beim Einstand von Trainer Uwe Rapolder gegen 1860 München mit 2:1 gewann.

Von Klaus Bergmann, dpa

Quelle: ntv.de

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