Nach dem Rückzug des Namenssponsors bei den finanziell angeschlagenen Nürnberg Ice Tigers sieht der vorläufige Insolvenzverwalter kaum noch Möglichkeiten für eine Rettung des Eishockey-Clubs. "Die Chancen sind jetzt gering", räumte Volker Böhm in einer Telefonkonferenz mit Journalisten ein. "Wir stehen jetzt vor dem Problem, dass sich eine Lücke auftut, die wir in der Kürze der Zeit wohl nicht mehr schließen können." Sollten sich keine neuen Geldgeber finden, drohe in "zwei bis drei Wochen" die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Ende April drohe zudem der Entzug der Lizenz durch die Deutsche Eishockey-Liga (DEL).

Der bisherige Namenssponsor der Ice Tigers, das Unternehmen Bionorica, hatte am Donnerstag seinen Rückzug "aus firmenpolitischen Gründen" angekündigt. "Wir hatten keinerlei Anzeichen dafür", zeigte sich auch Böhm vom Schritt des Unternehmens überrascht. "Das bedeutet für die gesamten Planungen, dass eine erhebliche Finanzlücke entstanden ist."

Die Investorengruppe, die sich nach Stellung des Insolvenzantrages Ende November der Rettung des Vereins verschrieben hatte, hatte nach dem überraschenden Rückzug des Namenssponsors die Segel gestrichen. "Unter diesen Voraussetzungen ist es dem Rest der Investorengruppe nicht mehr möglich, die Ice Tigers zu retten", hieß es in einer Erklärung. "Jetzt müssen wir versuchen zu retten, was noch zu retten ist", sagte Böhm am Freitag.