British Open der Golfprofis Kaymer nimmt Titel ins Visier
15.07.2011, 18:12 Uhr
Martin Kaymer spielte geduldig und puttete glänzend.
(Foto: dapd)
Deutschlands neuer Golfstar Martin Kaymer ist auf Kurs und träumt bei der British Open zur Halbzeit vom zweiten Major-Titel seiner Karriere: "Ich hoffe, dass meine Form bis Sonntag hält." Altstar Bernhard Langer verpasst hingegen den Cut klar. Auch der Weltranglisten-Erste Lee Westwood schwächelt.
Deutschlands Golfstar Martin Kaymer hat bei der 140. British Open in Sandwich das Tor zu seinem zweiten Major-Titel nach 2010 weit aufgestoßen. Altmeister Bernhard Langer dagegen hat sich bei seinem Ausflug zurück in die Vergangenheit nach fünfjähriger Abstinenz bei dem bedeutendsten und ältesten Golf-Turnier weltweit vorzeitig verabschiedet.
"Mein Ziel ist, mich in Position zu bringen, um am Sonntag zu gewinnen", sagte der Weltranglistendritte Kaymer. Mit drei unter Par nach 38 Löchern und 137 Schlägen (68+69) zog er am Nachmittag eine "durchaus zufriedenstellende" Zwischenbilanz. "Ich glaube nicht, dass heute bei den immer schwieriger werdenden Bedingungen auf dem Platz einer fünf oder sechs unter Par spielt."
"Der Putter lief heiß"
Als er um 10.21 Uhr seinen ersten Abschlag mitten auf der Spielbahn platzierte, nutzte der 26-Jährige die Gunst der Stunde bei noch weitgehender Windstille zum Angriff. Die Spitze mit dem Dänen Thomas Björn war erst drei Stunden später gestartet und Kaymer begann ganz nach Plan die Aufholjagd verhalten: "Ich muss geduldig weiter spielen, dann fallen auch die Putts wie gewünscht."
"Ich habe nicht so gute Schläge ins Grün gemacht, aber der Putter lief heiß und hat mich gerettet", beschrieb Kaymer die Schwierigkeiten. Als das erste Birdie am 7. Grün fiel, tauchte er erstmals wieder auf dem Leaderboard auf. "Ich spiele gut, alle Teile greifen ineinander. Das muss auch passieren, damit ich mit mehr Selbstvertrauen ins Wochenende gehen kann", meinte Kaymer. "Ich hoffe, dass meine Form bis Sonntag hält."
Der Mitfavorit konnte aber von Glück sagen, dass sich die Vortagsführenden um den erst drei Stunden später gestarteten Spitzenreiter Björn nicht absetzen konnten. Der Amateur-Star Tom Lewis brach nach seiner 65er Auftaktrunde mit 139 Schlägen (65+74) wie der Weltranglisten-Erste Lee Westwood (144-71+73) ein. Stattdessen schob sich der Nordire Darren Clarke (136-68+68) mit US-Profi Lucas Glover (66+70) bis zum Nachmittag mit an die Spitze.
Langer scheitert früh
Da war für Golflegende Langer längst klar, dass er die Halbzeit-Qualifikation nicht schaffen würde. Die 75er Auftaktrunde mit einem Quadruble-Bogey am 9. Loch hatte den 53 Jahre alten zweimaligen US-Masterssieger gleich vier Strafschläge und am Ende zusammen mit 148 Schlägen (75+73) den Cut gekostet.
"Das waren leider vier zu viel, um am Freitag den Verlust ausgleichen zu können. Ich bin froh, dass ich wieder ohne Schmerzen spiele und hoffentlich in den nächsten Wochen bei der Seniors British Open und dann bei der US Open der Champions-Tour meine Titel verteidigen kann", meinte Langer.
Den größten Applaus aber sicherte sich der fünfmalige British-Open-Sieger Tom Watson. Der 61 Jahre alte US-Amerikaner schlug den Ball am Par drei des 6. Grüns aus 163 Metern direkt ins Loch. Unter ohrenbetäubendem Jubel verneigte sich der 1,65 Meter kleine Ballkünstler aus Kentucky und qualifizierte sich noch mit 142 Schlägen für die Finalrunden.
Quelle: ntv.de, dpa