Golfstar zittert um den Cut Kaymer quält sich und hofft auf den Wind
21.07.2017, 14:29 Uhr
Martin Kaymer muss um den Cut bei den British Open zittern.
(Foto: dpa)
Golfprofi Martin Kaymer bangt bei der 146. British Open um die Qualifikation für die beiden entscheidenden Runden am Wochenende. Die lädierte Schulter macht dem 32-Jährigen mächtig zu schaffen. Aber eine Hoffnung gibt's noch.
Als der Wind an der englischen Westküste auffrischte, begann für Martin Kaymer das große Zittern. Der beste deutsche Golfer hatte bei der 146. British Open gerade seine mäßige zweite Runde beendet - 72 Schläge benötigte er dafür - da richtete sich sein Blick auf die Konkurrenten. Denn nur wenn diese den kniffligen Wetterbedingungen am Freitagnachmittag Tribut zollen, darf Kaymer auch am Wochenende abschlagen. Die zur Halbzeit besten 70 sowie schlaggleichen Teilnehmer des ältesten noch ausgespielten Turniers der Welt überstehen den Cut.
Mit insgesamt 144 Schlägen belegte Kaymer nach seiner Runde zwischenzeitlich den 78. Rang - er musste also hoffen, dass andere aus dem erlesenen Kreis fliegen und er dafür einzieht. Unerheblich war angesichts dieser Umstände der beträchtliche Rückstand des früheren Weltranglistenersten (vier über Par) auf die führenden Spitzenleute. Der US-Amerikaner Matt Kuchar lag zu diesem Zeitpunkt ebenso bei fünf Schlägen unter Par wie seine Landsleute Jordan Spieth und Brooks Koepka, die erst am Nachmittag zum Schläger griffen.
Kaymer, seit Wochen durch eine entzündete Bizepssehne in der linken Schulter am schmerzfreien Schwingen gehindert, präsentierte sich im Royal Birkdale Golf Club an der englischen Westküste erneut schwankend. Zwar traf er etwas mehr Fairways als am Donnerstag, dafür benötigte er beim Putten insgesamt einen Versuch mehr.
Die Schulter sorgt für Probleme
Dass Kaymer tags zuvor eine Berg- und Talfahrt mit schwächeren Schlägen auf den ersten und guten auf den zweiten neun Löchern erlebt hatte, war keinesfalls Zufall. Aufgrund seiner Schulterblessur spielte er bei der Trainingsrunde nämlich nur die zweite Hälfte, während er sich mit dem ersten Teil lediglich in der Theorie befasste.
Die praktischen Erfahrungen der ersten Runde kamen dem Rheinländer am zweiten Tag offensichtlich zugute. Auf den besagten neun Anfangslöchern, bei denen er am Donnerstag noch zwei Bogeys und ein Doppelbogey hatte notieren müssen, kassierte Kaymer keinen einzigen Schlagverlust. Aber: Trotz ordentlicher äußerer Bedingungen machte er auch keinen Boden gut.
Waren ihm auf der ersten Runde noch zwei Birdies gelungen, so musste er sich am Freitag ausschließlich mit Par-Resultaten zufriedengeben. Der Angriff und die damit verbundene sichere Rettung in den Cut musste also auf den zweiten neun Löchern kommen. Der schien zunächst zu gelingen, Kaymer spielte auf Bahn zehn sein erstes Birdie - doch das sollte nicht mehr als ein Hoffnungsschimmer sein. Nach dem Bogey unmittelbar danach musste die deutsche Nummer eins zu allem Überfluss auch noch auf den Bahnen 16 und 18 einen Schlagverlust auf der Scorecard notieren.
Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid