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Petkovic verpasst US-Open-Halbfinale Kerber schafft die Sensation

Unglaublich, aber wahr: Die deutsche Tennisspielerin Angelique Kerber steht im Halbfinale der US Open. Andrea Petkovic dagegen scheidet aus. Auch die Männer spielen wieder, Topfavorit Novak Djokovic ist erster Halbfinalist. Das Endspiel findet trotzdem erst am Montag statt.

Wahnsinn bei den US Open: Angelique Kerber steht im Halbfinale des Grand-Slam-Turniers.

Wahnsinn bei den US Open: Angelique Kerber steht im Halbfinale des Grand-Slam-Turniers.

(Foto: REUTERS)

Als erste Deutsche seit Steffi Graf vor 15 Jahren steht Angelique Kerber im Halbfinale der US Open und hat damit für eine riesige Tennis-Überraschung gesorgt. Die Kielerin gewann in New York 6:4, 4:6, 6:3 gegen die Italienerin Flavia Pennetta und trifft am Samstag auf die Australierin Samantha Stosur. Das Damen-Endspiel wurde wegen der Regenpausen um einen Tag auf Sonntag verlegt.

Andrea Petkovic konnte sich zuvor ihren größten Wunsch nicht erfüllen. Die Darmstädterin verlor einen Tag vor ihrem 24. Geburtstag 1:6, 6:7 (5:7) gegen die Weltranglisten-Erste Caroline Wozniacki aus Dänemark und verpasste auch im dritten Anlauf ihr erstes Halbfinale bei einem Grand-Slam-Turnier. "Ich habe den ersten Satz verpennt. Im zweiten war es dann zu spät", sagte Petkovic und freute sich für Kerber: "Super! Ich mag Angelique sehr gern und glaube, dass es auch für uns andere sehr wichtig ist." Zuletzt hatte in Wimbledon Sabine Lisicki das Halbfinale erreicht.

Nervenstark auf Außenplatz 17

Kerber war im bislang wichtigsten Match ihrer Karriere nichts von Nervosität anzumerken. Die 23-Jährige behielt gegen die einstige Nummer zehn der Welt in einem langen Spiel zur 4:3-Führung ebenso die Nerven wie beim ersten Satzball. Dort gelang der Linkshänderin aus der Bedrängnis ein Passierball zum 6:4. Auf dem nur mäßig besuchten Außenplatz 17 lag Kerber im zweiten Satz nach einem Break-Festival schon 4:2 vorn, machte dann aber mehr Fehler, während Pennetta ihre Erfahrung ausspielte. Die 29-Jährige führte im entscheidenden Satz 2:0, Kerber schaffte aber noch die Wende und sank nach dem Matchball auf die Knie.

Kerber-Gegnerin Stosur gewann 6:3, 6:3 gegen die Russin Vera Swonarewa. Die letztjährige French-Open-Finalistin steht ebenfalls zum ersten Mal unter den letzten Vier in Flushing Meadows.

Zu viele Fehler stoppen Petkovic

Petkovic musste nach dem Regen der vergangenen beiden Tage auf den kleinen Außenplatz 13 ausweichen, weil das Louis-Armstrong-Stadium unbespielbar war. Der Amerikaner Andy Roddick und der Spanier David Ferrer hatten sich wegen einer feuchten Stelle zuvor geweigert, dort anzutreten. Zwar machte die am rechten Knie lädierte Petkovic das erste Spiel, dann aber zu viele Fehler.

Andrea Petkovic verpasste im dritten Anlauf erneut den Sprung unter die besten Vier eines Major-Turniers.

Andrea Petkovic verpasste im dritten Anlauf erneut den Sprung unter die besten Vier eines Major-Turniers.

(Foto: dpa)

Im zweiten Satz zeigte sie Kämpferqualitäten, holte einen 1:3-Rückstand auf und schaffte nach dem Break zum 3:5 sogar die 6:5-Führung gegen die Dänin. Petkovic brachte aber nicht ihren Aufschlag durch und kassierte im Tiebreak die zweite Niederlage im dritten Vergleich gegen die Nummer eins. Wozniacki trifft am Samstag auf die dreimalige US-Open-Siegerin Serena Williams, die mit 7:5, 6:1 gegen die Russin Anastasia Pawljutschenkowa weiterkam.

Djokovic siegt, Roddick mosert

Herzliche Umarmung für den Verlierer: Novak Djokovic (r.), die Nr. 1 der Welt, tröstet seinen Landsmann Janko Tipsarevic. Der musste wegen einer Oberschenkelverletzung aufgeben.

Herzliche Umarmung für den Verlierer: Novak Djokovic (r.), die Nr. 1 der Welt, tröstet seinen Landsmann Janko Tipsarevic. Der musste wegen einer Oberschenkelverletzung aufgeben.

(Foto: REUTERS)

Bei den Herren ist nach neuerlichem Ärger das Viertelfinale zwar noch rechtzeitig komplett, doch das Endspiel wird trotzdem das vierte Jahr nacheinander am Montag ausgetragen. Damit soll vermieden werden, dass ein Finalist vier Matches binnen vier Tagen spielen muss. Mit Vorjahresfinalist Novak Djokovic steht auch der Halbfinalist bereits fest. Der Tennis-Weltranglisten-Erste führte in New York 7:6 (7:2), 6:7 (3:7), 6:0, 3:0, als sein serbischer Landsmann Janko Tipsarevic wegen einer Oberschenkelblessur aufgab.

Ex-Sieger Roddick legte sich in seinem Achtelfinale den zweiten Tag nacheinander mit dem Oberschiedsrichter an, bevor der Sieger von 2003 6:3, 6:4, 3:6, 6:3 gegen Ferrer gewann. Roddick und Ferrer verließen zuvor nach wenigen Minuten das Louis-Armstrong-Stadium. Dort hatte sich nach dem vielen Regen hinter einer der beiden Grundlinien ein Haarriss gebildet, durch den Feuchtigkeit auf den Hartplatz drang.

Nach rund 75-minütigen Bemühungen, den Riss mit Handtüchern und einem Sauger zu trocknen, kehrten Roddick und Ferrer gemeinsam mit Oberschiedsrichter Brian Earley zurück - aber nur für kurze Zeit. "Warum sind wir jetzt hier? Wie schwer ist es, kein Wasser zu sehen? Sie sind darauf getreten, und nach zehn Sekunden war es wieder da. Ich bin perplex", herrschte Roddick den Oberschiedsrichter an und schlug den Umzug vor. Roddick trifft am Samstag auf Titelverteidiger Rafael Nadal, der Schotte Andy Murray spielt drei Jahre nach seinem Finaleinzug in Flushing Meadows gegen John Isner aus den USA.

Quelle: ntv.de, dpa

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