Vor dem Chelsea-Spiel Kommt die VfB-Wende?
23.02.2004, 13:42 UhrDer Festtag in der Champions League steht vor der Tür, doch strahlende Gesichter sucht man beim VfB Stuttgart vergeblich. Von Euphorie oder Vorfreude auf das Achtelfinal-Hinspiel am Mittwoch gegen den FC Chelsea London fehlt beim deutschen Vizemeister fast jede Spur. Nach zuletzt nur einem Sieg in acht Bundesligaspielen haben die Youngster ihre Unbekümmertheit verloren. Doch VfB-Teammanager Felix Magath glaubt weiter fest an seine Profis und spricht ihnen Mut zu.
"Wir sind wieder auf dem richtigen Weg. Chelsea kommt gerade recht", verkündete Magath nach dem unglücklichen 0:1 am vergangenen Samstag beim 1. FC Kaiserslautern beinahe gebetsmühlenartig. Der 50-Jährige will von einer Krise ausgerechnet vor dem Auftritt auf Europas Fußball-Bühne nichts wissen und redet seine grübelnden Spieler vor der Partie gegen die Millionen-Truppe des russischen Öl-Magnaten Roman Abramowitsch stark: "Wille und Einsatzbereitschaft haben wieder gestimmt. Deshalb bin ich sicher, dass wir mit der gleichen Einstellung gegen Chelsea gewinnen."
Interne Störfeuer
Doch Magath selbst musste sich zuletzt zunehmend mit Kritik auseinandersetzen. Wegen der der Doppelfunktion als Trainer und Manager wurden Bedenken laut. Zudem werden Gerüchte über einen frühzeitigen Abgang Magaths vor seinem Vertragsende 2005 immer hartnäckiger. Störfeuer, die Magath auf die Palme bringen. "Ich werde als Teammanager in Frage gestellt, obwohl der VfB in der Bundesliga auf Platz drei liegt und im Achtelfinale der Champions Leauge steht ", erklärte der ehemalige Nationalspieler verärgert.
Bei der Mannschaft genießt Magath weiter hundertprozentiges Vertrauen. "Wenn ich das Wort Krise höre, dann bekomme ich selbst eine Krise", sagte Horst Heldt. Der Mittelfeldspieler will ausgerechnet gegen Chelsea die Kehrtwende einleiten und prophezeit den Stars des englischen Premier-Leauge-Klubs im Gottlieb-Daimler-Stadion einen heißen Tanz.
"4:0 wäre doch prima"
Damit den Schwaben die Revanche für das verlorene Endspiel 1998 im Europacup der Pokalsieger gelingt, müssen vor allem Nationalspieler Kevin Kuranyi und Sturmpartner Imre Szabics zur alten Stärke in der Hinrunde und den Heimsiegen in der Vorrunde der "Königsklasse" gegen Manchester United, Panathinaikos Athen und Glasgow Rangers finden. "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis um den Kopf wieder frei zu bekommen", sagte Kuranyi.
Zumindest Timo Hildebrand hat den Humor noch nicht verloren. Auf die Frage nach dem Wunschergebnis für das Hinspiel antwortete der Keeper schelmisch: "4:0 - das wäre doch prima."
Quelle: ntv.de