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Düsseldorfer startet bei PFL MMA-Fighter David Zawada greift nach der Käfig-Million

War bereits in der UFC akitv: David Zawada (l.).

War bereits in der UFC akitv: David Zawada (l.).

(Foto: USA TODAY Sports)

In der Regel bestimmen Ranglisten, wer im MMA-Sport um Titel und das große Geld kämpfen darf. Der US-Veranstalter PFL geht da andere Wege: Im Saisonmodus mit Punkten wird am Ende der Champion ermittelt. In diesem Jahr will mit David Zawada ein Deutscher die große Chance nutzen.

Um mit Mixed Martial Arts das große Geld zu machen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. In der Regel muss der Kämpfer das nötige Rüstzeug mitbringen und eine entsprechende Siegesserie hinlegen, im Optimalfall weiß er auch noch, wie er sich vermarkten muss. Das kann in manchen Fällen Jahre dauern. Bei der Professional Fighters League (PFL) gibt es einen kürzeren Weg, eine fette Gage einzustreichen, was dem Saisonmodus des Veranstalters geschuldet ist. Wer hier vier Kämpfe innerhalb eines Jahres gewinnt, ist nicht nur Champion seiner Gewichtsklasse, sondern auch noch Millionär. Mit dem erfahrenen MMA-Kämpfer David Zawada hat in dieser Saison auch ein Deutscher die Chance, sich den PFL-Pott zu sichern.

"Es ist der schnellste Weg ans große Geld, wenn man medial noch kein Star und weltweit noch kein großer Name ist", erklärt Zawada im Gespräch mit ntv.de. "Ich freue mich auf die PFL, weil sie sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat." In der Nacht auf Samstag (15. April, 0.30 Uhr/DAZN) wird der Fighter aus dem Düsseldorfer UFD Gym in Las Vegas gegen den Brasilianer Carlos Leal im Weltergewicht (bis 77 kg) antreten .

Während andere MMA-Organisationen wie die Ultimate Fighting Championship (UFC) mit einem Ranking arbeiten, um zu ermitteln, wer gegen den amtierenden Champion einer jeweiligen Gewichtsklasse antritt, setzt die PFL auf einen Saisonmodus. In jedem Jahr wird ein Kader aus zehn Kämpfern bestimmt, die an zwei "Spieltagen" gegeneinander antreten und Punkte sammeln können. Ein Sieg bringt drei Punkte, der Verlierer geht leer aus. Je nachdem, wann der Kampf endet, gibt es Bonuspunkte: Ein K.-o.-Sieg in der ersten Runde gibt drei zusätzliche Zähler, in Runde zwei sind es zwei Punkte, in der dritten Runde immerhin noch einer. Wer sein Gewicht verpasst, also zu schwer ist, bekommt sogar Punkte abgezogen. Die vier Fighter mit den meisten Punkten nach zwei Spieltagen ziehen in die Playoff-Runde ein, dort werden dann die Finalisten ermittelt, die um das Preisgeld von einer Million Dollar kämpfen. Zwei Kämpfe sind für Zawada somit bereits garantiert.

Brasilianer wird zur "harten Nuss"

"Da gibt es bereits eine gute Gage, die sich aus Antritts- und Siegprämie zusammensetzt. Je weiter man kommt, desto mehr Geld gibt es", erklärt der 32-Jährige. Vier Kämpfe in einem Jahr sind für einen MMA-Fighter allerdings eine hohe Belastung, selbst wenn er schadlos aus den Käfigduellen gehen sollte, würde Zawada aus einem Trainingslager ins nächste springen. "Es hängt alles davon ab, wie hart der erste Kampf wird. Wenn es in der ersten Runde vorbei ist, wäre das gut für mich, dann gibt es eine kurze Auszeit von einer Woche, und danach geht es in die Vorbereitung auf den nächsten Kampf im Juni. Selbst bei einer Niederlage geht es direkt in die Vorbereitung, denn dann ist in diesem Modus noch nichts verloren."

Der Druck wäre bei einer Niederlage im zweiten Kampf größer, aber das kennt Zawada bereits aus seiner Zeit bei der UFC. 2019 stand er nach zwei Niederlagen auch mit dem Rücken zur Wand, ehe er in Moskau mit Abubakar Nurmagomedov einen Top-Mann per Submission besiegte. Sein kommender Gegner konnte im letzten Jahr bereits in der PFL auf sich aufmerksam machen.

Carlos Leal scheiterte aber am späteren Sieger und in diesem Jahr ebenfalls vertretenen Schweden Sadibou Sy. Der Brasilianer kommt aus dem Striking, marschiert in seinen Kämpfen wie eine Dampflok auf den Gegner zu und macht Druck. Dazu hat er eine gute Takedown-Defense, konditionell ist er aber nicht der Stärkste. "Das ist eine harte Nuss, die ich da vor meiner Nase habe", gesteht Zawada. "Ich will mich viel bewegen, ihn gut treffen und alle meine Stärken zu zeigen."

Da das UFD Gym für seine starken Ringer bekannt ist, könnte der Kampf auch auf dem Boden ausgetragen werden. "Ein K.o. wäre natürlich schön - auch für die Zuschauer - aber wenn es auf den Boden geht, ist das auch kein Problem", erklärt der Düsseldorfer. Das habe sogar einen Vorteil. "Gewinnt man per Submission, sind die Verletzungen auf beiden Seiten meistens nicht ganz so groß. Wenn es nur ein einzelner Kampf wäre, dann kann man auch die Brechstange rausholen, aber da man schon weiß, es kommt ein zweiter Kampf danach, sollte man taktisch vorgehen."

"PFL bringt frischen Wind in die MMA-Szene"

Am 8. Juli kommt die PFL mit ihrer "Europe Season" nach Berlin. Dort können Talente um einen Platz in der nächsten Saison kämpfen. "Das bringt nochmal frischen Wind in die MMA-Szene und hat diesen US-Style", so Zawada. Die MMA-Organisation ist in jedem Fall auf dem Vormarsch und hat mit Jake Paul einen Youtuber unter Vertrag genommen, der für medialen Wirbel sorgt. Dazu sind ehemalige UFC-Stars wie Nate Diaz und Francis Ngannou im Gespräch. Mittlerweile hat die PFL aber auch eigene Stars hervorgebracht, wie Kayla Harrison oder Brendan Loughnane.

Vielleicht ist David Zawada bald auch eines der Gesichter der PFL. Die Chancen stehen nicht schlecht, Zawada zählt in dieser Saison zu den erfahreneren Kämpfern. Dazu hat das UFD Gym in Düsseldorf schon ordentlich Erfahrung mit der PFL. Der Brasilianer Gleison Tibau war 2021 dabei, Zawada betreute ihn aus der Ringecke. UFC-Fighter Abus Magomedov stand 2018 im Finale der PFL. Schwergewicht Ante Delija bereitet sich auch regelmäßig in Düsseldorf vor und konnte im letzten Jahr den Titel gewinnen. "Ich will natürlich versuchen, den Titel nach Deutschland zu holen", betont Zawada. "Und das Preisgeld wäre natürlich auch nicht schlecht."

Quelle: ntv.de

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