Skandal auf dem heiligen Rasen Manipulationen in Wimbledon?
22.06.2008, 16:44 UhrWettbetrüger sollen beim berühmtesten Tennisturnier der Welt in Wimbledon manipuliert haben. Wie die Londoner Times vor Beginn der All England Championships in London berichtete, geht die Untersuchungskommission mit den ehemaligen Scotland-Yard-Beamten Jeffrey Rees und Ben Gunn an der Spitze mittlerweile insgesamt 45 verdächtigen Partien im Rahmen der ATP Tour zwischen 2002 und 2007 nach. Die führenden Tennisorganisationen wollen am Montag einen weiteren Maßnahmenkatalog gegen Wettmanipulationen vorstellen.
In Wimbledon gibt es bei insgesamt acht Spielen den Verdacht auf Betrug. Dazu gehören vier Männereinzel aus dem vergangenen Jahr, alle Partien wurden in drei Sätzen verloren. Die betreffenden Spieler sollen auch bei anderen Turnieren an verdächtigen Spielen beteiligt gewesen sein. Allein in diesem Jahr werden Wetteinsätze von hunderten Millionen Pfund für Wimbledon erwartet.
Wimbledon-Rekordgewinnerin Martina Navratilova forderte harte Strafen für Wettbetrüger. "Meiner Meinung nach sollte jeder Spieler, der ein Spiel unter Vorsatz verliert, lebenslang gesperrt werden", sagte Navratilova. Ihrer Ansicht nach würden die Topspieler allerdings nicht absichtlich verlieren, da sie Chancen auf den Turniersieg hätten. Betroffen seien eher Spieler aus dem Mittelfeld. Zuletzt hatten immer wieder Tennisprofis von Manipulations-Angeboten berichtet.
Quelle: ntv.de