"Kick it like Beckham" Marta vor Wechsel nach L.A.
05.10.2007, 11:54 UhrWeltfußballerin Marta wandelt auf den Spuren des englischen Fußball-Idols David Beckham und steht vor einem Wechsel zum US-Klub Los Angeles Galaxy. Die brasilianische Ausnahmekönnerin, die in Schanghai im WM-Finale am vergangenen Sonntag gegen Deutschland mit 0:2 den Kürzeren gezogen hatte, soll für einen mehrjährigen Vertrag 1,5 bis zwei Millionen US-Dollar erhalten. "Interessant ist das natürlich schon", sagte die als beste WM-Spielerin ausgezeichnete Südamerikanerin in der Taz.
Bislang kickt die nur 1,60 m große WM-Torschützenkönigin für rund 6000 Euro im Monat beim schwedischen Spitzenklub Umea IK. Der Verein südlich vom Polarkreis kann am Sonntag wieder frühzeitig die schwedische Meisterschaft gewinnen. Den UEFA-Cup, die Krone des europäischen Vereins-Fußballs, verpasste Umea in diesem Sommer in zwei Endspielen gegen die Frauen des Jens-Lehmann-Klubs FC Arsenal (0:1/0:0).
Beckhams Klub aus der Major League Soccer (MLS) hat große Pläne mit der kleinen Stürmerin und will dabei sein, wenn 2009 in den USA eine neue Frauenliga etabliert wird. Die 21 Jahre alte Angreiferin vom Zuckerhut, die mit ihren technischen Finessen die Fans bei der WM in China begeistert hatte, soll zum Zugpferd der Liga werden.
Im letzten Jahr hatte Marta Vieira da Silva, die im WM-Finale mit einem Strafstoß an DFB-Keeperin Nadine Angerer (Potsdam) gescheitert war, ihren Vertrag in Skandinavien trotz eines besseren Angebots eines weiteren Vereins verlängert. Wenn der Kontrakt 2008 ausläuft, dürfte die technisch versierte Spielerin nicht mehr zu halten sein. Als sie mit 17 Jahren 2004 aus ihrer brasilianischen Heimat Dois Riachos nach Schweden kam, soll sie gerade mal 1500 Euro im Monat verdient haben.
Doch Umea kämpft um seine Heldin. Unter dem Motto "Rettet Marta für Umea" wurde eine Geldsammelaktion gestartet. Eine Lohnerhöhung kann man schon anbieten. "Aber natürlich können wir nicht mit einer Million Dollar mithalten", sagt Roland Arnqvist, Vorsitzender von Umea. Sein Klub setzt auf andere Argumente. Marta fühle sich wohl in Schweden, habe die Sprache gelernt und viele Freunde in ihrer neuen Heimat gewonnen.
Quelle: ntv.de