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Eigener Coach verhindert Rekord Miami Dolphins liefern eines der größten Spiele der NFL-Geschichte

Tua Tagovailoa und Mike McDaniel hatte gegen die Denver Broncos eine Menge Spaß.

Tua Tagovailoa und Mike McDaniel hatte gegen die Denver Broncos eine Menge Spaß.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Die Miami Dolphins liefern das größte Spiel der bisherigen NFL-Saison. Das größte Spiel seit Jahrzehnten sogar. Am Ende stehen so viele Punkte auf der Anzeigentafel, dass es sogar noch einen kurzen Moment der Missstimmung gibt.

Ganz am Ende war es nur noch der eigene Coach, der die Miami Dolphins in ihrem historischen Fressrausch bremste: Als sein Team in den letzten Sekunden einer unglaublichen NFL-Partie noch einmal in Ballbesitz bekam, ließ Mike McDaniel sein Team abknien und die Uhr runterlaufen. Und verzichtete damit darauf, seine Offense noch einmal in Fieldgoal-Reichweite kommen zu lassen. 70:20 stand es da schon für die Dolphins und gegen die bemitleidenswerten Denver Broncos.

Ein weiterer Score hätte den Dolphins den alleinigen Rekord für die meisten Punkte in einem Spiel eingebracht. Am 27. November 1966 hatten due Washington Redskins 72:41 gegen die New York Giants gewonnen. "Three more points" skandierten die Heimfans also, als Miami 33 Sekunden vor Schluss einen vierten Versuch mit 14 Yards vor der Brust hatte. Die Forderungen blieben unerhört, der historische Moment verstrich.

"Es fühlte sich an, als würden wir Punkte und einen Rekord jagen, aber das ist nicht das, wofür wir hier sind", sagte McDaniel. "In 10 von 10 Fällen kniet man in solchen Situationen ab. Es war cool, dass es einen großen Rekord zu erreichen gab, aber diese Botschaft wollte ich nicht senden. Es hätte einfach nicht mit meiner Sicht der Dinge übereingestimmt." Einige Dolphins-Fans, die zuvor zehn Touchdowns ihres Teams und zahlreiche Rekorde gesehen hatten, quittierten die Entscheidung mit hörbarer Unzufriedenheit. McDaniel fügte hinzu, dass er die volle Unterstützung der Dolphins-Führung habe; Quarterback Tua Tagovailoa unterstützte seinen Coach: In der NFL gehe es um "Respekt", die Dolphins würden nicht versuchten, "hinauszugehen und Teams zu demütigen".

Die Dolphins sind das erste Team in der Geschichte der NFL, das fünf Passing-Touchdowns und fünf Rushing-Touchdowns in einem Spiel erzielt hat, und das zweite Team in der Geschichte, das mehr als 700 Yards in der Offensive erzielt hat, seit das den Rams 1951 gelungen war. Sie sind gemäß der Statistik des US-Senders ESPN auch das erste Team, dem jemals 70 Punkte und 700 Yards in der Offensive gelungen sind, und das zweite, das 300 Rushing Yards und 300 Passing Yards erzielt hat. Alleine Runningback Raheem Mostert sammelte 142 Yards und vier Touchdowns, De'Von Achane erlief unglaubliche 203 Yards, Tyreek Hill pflückte 9 Pässe für 157 Yards aus der Luft.

"Es ist inakzeptabel"

Quarterback Tagovailoa hatte den Fressrausch der Dolphins schon nach wenigen Sekunden eröffnet, als er Hill für einen 54-Yard-Touchdown fand. Mit sagenhaften zehn ihrer ersten elf Spielzüge brachten sie in der ersten Hälfte Punkte aufs Scoreboard. 35:13 stand es da schon - und es wurde nur noch schlimmer für die Broncos, die ihren Albtraumstart von drei Niederlagen mit dieser deftigen Pleite krönten. "Das ist mit nichts zu vergleichen, was ich je gesehen habe oder miterlebt habe", sagte Tagovailoa, der die Liga nach erworfenen Yards deutlich anführt. "Es spricht einfach für die Widerstandsfähigkeit unseres Teams. Obwohl wir zur Halbzeit in Führung lagen, bin ich sehr stolz auf die Jungs und die Art und Weise, wie sie weitergespielt haben. Keiner hat den Fuß vom Gas genommen, jeder hat weitergespielt und das ist das Ergebnis, das wir erreicht haben."

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Beim Gegner war die Stimmung natürlich eine ganz andere: "Es ist enttäuschend", sagte Head Coach Sean Payton nach dem Spiel. "Ich meine, mir fehlen die Worte, denn so ein Spiel habe ich noch nie erlebt. Ich habe auf der anderen Seite gestanden, und hin und wieder wird man in dieser Liga verprügelt, aber das war mehr als das."

Payton, der seit 1987 Teil der NFL ist, fand die Leistung seines Teams "nicht akzeptabel" und kündigte an: "Für einige Spieler und auch mich wird es sehr hart, das Video von diesem Spiel anzuschauen." Als die Broncos Mitte des zweiten Viertels auf 10:21 verkürzten, hatte noch wenig auf das historische Debakel hingedeutet, das dann über das Team hereinbrach. Tackle Mike McGlinchey fand zumindest einen positiven Aspekt dieses desaströsen Spieltags: "Egal, wie der Spielstand war oder wie schlecht es sich anfühlt, man kann nur ein Spiel pro Sonntag verlieren."

Quelle: ntv.de

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