Versuch eigentlich ungültig Mihambo fliegt bei Weitsprung-Revolution am weitesten
09.02.2025, 16:42 Uhr
Ihr weitester Versuch wäre eigentlich ungültig: Malaika Mihambo.
(Foto: picture alliance/dpa)
Beim ISTAF Indoor in Düsseldorf kommt erstmals die "Take-off-Zone" beim Weitsprung zum Einsatz. Bei der Weltpremiere profitiert Malaika Mihambo direkt von dem neuen System - und ist nicht abgeneigt.
Malaika Mihambo strahlte. Auch wenn ihr bei der Weltpremiere der "Take-off-Zone" die nächste spektakuläre Flugshow nicht gelang, zeigte die Tokio-Olympiasiegerin in Düsseldorf wieder eine starke Vorstellung. Mit effektiven 6,87 Metern holte sich Mihambo den dritten Sieg bei ihrem dritten Auftritt in diesem Jahr ab - und ist der Weitsprung-Revolution gegenüber nicht abgeneigt.
"Ich fand es auf jeden Fall interessant", sagte Mihambo am Mikrofon der ARD-"Sportschau" über die in Düsseldorf erstmals getestete Absprungzone: "Man hat gemerkt, dass es da noch die einen oder anderen Dinge gibt, die man vielleicht noch überarbeiten muss. An sich finde ich die Idee aber ganz schön, das volle Brett auch zu haben, um abspringen zu können."
Statt des klassischen 20-Zentimeter-Balkens stand Mihambo und Co. ein 40 Zentimeter langer Bereich für den Absprung zur Verfügung. Mit der Hilfe von Hightech-Kameras wurde die tatsächlich gesprungene Weite vom exakten Absprung bis zur Landung gemessen - klassisch wird die Weite sonst von einer fixen Markierung ermittelt. Brutto sprang Mihambo 6,87 Meter, netto gingen für die Europameisterin "nur" 6,39 Meter in die Wertung ein, das hätte Rang drei bedeutet. Zudem waren vier Versuche der Ex-Weltmeisterin ungültig, mit der Absprungzone keiner.
Ein Modell für die Zukunft?
"Ich bin mit dem Endergebnis super zufrieden", sagte Mihambo, die erst am Freitag in Karlsruhe auf 7,07 Meter gesegelt war - unter normalen Bedingungen mit Absprungbrett. Keine 48 Stunden später fehlte der 31-Jährigen ein bisschen die Power für die nächste Galavorstellung. Sie sei "einfach sehr müde" gewesen, sagte Mihambo - und ließ dann auch ihren sechsten und letzten Versuch komplett aus.
"Spannend" fand Mihambo den Test mit der "Take-off-Zone" und blickte schon voraus auf ihren nächsten Auftritt am Freitag in Berlin. Sie "freue" sich dann "nochmal in dem Modus springen" zu können, "aber hoffentlich sehr viel ausgeruhter, als ich es heute war".
Ob und wann der Leichtathletik-Weltverband World Athletics (WA) die durchaus umstrittene "Take-off-Zone" auch offiziell bei allen Wettkämpfen und internationalen Meisterschaften wie WM und Olympia einführt, steht noch nicht fest. WA-Präsident Sebastian Coe ist davon überzeugt, die Leichtathletik in Teilen reformieren zu müssen, um sie zukunftsfähig und für junge Fans weiter interessant zu machen.
Quelle: ntv.de, ses/sid