DFB-Frauen vor Korea-Spiel Mit Vollgas ins Halbfinale
19.09.2007, 16:33 UhrMit einer Mischung aus großer Vorfreude und gehörigem Respekt blickt die deutsche Frauenfußball- Nationalmannschaft dem Viertelfinale gegen Nordkorea entgegen. "Das wird ein Alles-oder-Nichts-Spiel", sagte Trainerin Silvia Neid nach der ersten Übungseinheit im Wuhan Sport-Center. "Aber ich freue mich darauf. Die K.O.-Spiele haben immer einen besonderen Reiz. Ich denke, allen Spielerinnen ist klar, dass sie 120 Prozent geben müssen. Wir wollen unbedingt ins Halbfinale."
Nach dem Umzug von Hangzhou, wo der Taifun "Wipha" sein Unwesen trieb, fand die DFB-Elf im rund 1000 Kilometer westlich von Shanghai gelegenen Wuhan optimale Bedingungen vor. "Unser Hotel ist klasse, wir haben gemütliche Zimmer und sehr gute Trainingsbedingungen", berichtete Neid. Auch das schöne Wetter mit Temperaturen um 25 Grad und einer frischen Brise in der 10-Millionen-Einwohner-Metropole trug zur guten Stimmung bei. "Die Sonne tut gut. Zudem ist die Luft viel klarer", meinte Neid. "Man kann wieder richtig durchatmen."
Sandra Minnert kehrt zurück
Dass Sandra Minnert ihre Oberschenkelzerrung auskuriert hat und erstmals wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte, stimmte die Bundestrainerin zuversichtlich. "Sie hat keine Probleme mehr. Ich bin froh, dass wir wieder eine Option mehr für das schwere Spiel gegen Nordkorea haben", sagte Neid. Ob die 34 Jahre alte Abwehrspielerin wieder von Beginn an spielt, ließ die Trainerin noch offen.
Annike Krahn hatte Minnert gegen England und Japan sehr gut vertreten. Für Minnert spräche, dass sie über die größere Erfahrung und über eine bessere Spieleröffnung verfügt. Die Duisburgerin Krahn ist kopfballstark und als robuste Abräumerin äußerst wertvoll. Neid will erst die Nordkoreanerinnen auf Video noch genauer studieren und dann entscheiden, "welche Variante besser passt".
Klar ist bereits, dass Simone Laudehr nach ihrer Gelbsperre ins defensive Mittelfeld zurückkehrt und Kerstin Garefrekes wieder auf ihrer angestammten rechten Seite wirbelt. "Kerstin wird nicht nochmal auf der Sechs spielen", stellte Neid klar, "es sei denn, wir haben wieder drei Ausfälle." Saskia Bartusiak laboriert noch an einer Adduktorenzerrung und absolvierte daher nur eine Laufeinheit.
Neid ist froh, dass die Mannschaft noch zwei Tage zur Regeneration hat. "Ich merke im Training, dass einige diese Zeit noch brauchen. Sie wirken nicht ganz so frisch nach dem anstrengenden Spiel gegen Japan." Dass im Viertelfinale ein anderes Kaliber auf den Titelverteidiger wartet, ist jedem klar. Die bis auf Weltranglisten-Platz fünf vorgestoßenen Asiatinnen haben in den vergangenen Jahren viel von den führenden Frauenfußball-Nationen wie USA, Schweden, China, Norwegen und Deutschland gelernt. "Sie schalten sehr schnell von Abwehr auf Angriff um, sind technisch stark und äußerst diszipliniert. Ein wirklich sehr gutes Team, das aus jeder Lage schießt", warnte Neid und forderte: "Wir müssen Vollgas geben, dann haben wir eine gute Chance."
Quelle: ntv.de