Sport

S04-Aufsichtsrat stimmt zu Müller-Rauswurf offiziell

Die Trennung von Andreas Müller und dem FC Schalke 04 ist nun auch offiziell besiegelt. Der zehnköpfige Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten sprach sich auf einer Sitzung in Abwesenheit des Managers einstimmig für eine Beendigung der Zusammenarbeit aus. "Der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 hat am heutigen Samstag Andreas Müller als Vorstandsmitglied des Vereins abberufen", teilte der Revierclub auf seiner Internet-Seite mit.

Müller war am vergangenen Montag beurlaubt worden, hatte jedoch den von Vereinsseite angeregten freiwilligen Rücktritt abgelehnt. Deshalb musste der Aufsichtsrat über die Personalie befinden. Der Manager machte von seinem Recht auf Anhörung aber keinen Gebrauch und erschien nicht zu der Sitzung.

Er habe auch gar nicht vorgehabt, um seinen Job zu kämpfen, erklärte Müller dem Kölner "Express" seinen Verzicht auf die Teilnahme an der Sitzung. Auch sei die Entscheidung am Montag für ihn ja nicht "so ganz überraschend" gekommen. "Natürlich tut es weh. Aber dann muss man auch professionell mit einer solchen Entscheidung umgehen. Das werde ich machen", sagte Müller, der keine schmutzige Wäsche waschen will: "Sicher nicht. Dazu waren die Jahre hier zu schön."

Laut Satzung war bei der Abstimmung eine Zweidrittel-Mehrheit nötig, um ein Vorstandsmitglied vorzeitig abzuberufen. Demnach hätten nur vier Nein-Stimmen bzw. Enthaltungen die Abberufung von Müller verhindern können. Neben den Aufsichtsratsmitgliedern nahmen Vorstandsmitglied Peter Peters und Ehrenpräsident Gerd Rehberg an der Sitzung teil.

Fehlender Erfolg, falsche Transfers

Müller ist immer noch der Meinung, das der von ihm verpflichtete Fred Rutten "ein sehr guter Trainer ist, ein Trainer, der konzeptionell arbeitet": "Und so einen Trainer braucht Schalke", meinte der einstige Profi, der als Spieler 1997 mit den Knappen den UEFA-Cup gewonnen hatte. Fehler bei sich selbst hat er aber ausgemacht. "Vielleicht hätte ich mich mehr wehren sollen", meinte er: "Aber wenn man einmal in so einer Spirale der Kritik drin ist, dann kommt man da nur schwer wieder raus. Außerdem war und bin ich nicht der Typ, der wild um sich schlägt."

Der Manager war für die sportliche Talfahrt des Revierclubs in den vergangenen Monaten und eine verfehlte Einkaufspolitik verantwortlich gemacht worden. Er war vor seiner Beurlaubung am Montag 7566 Tage in verschiedenen Funktionen für den Verein tätig. Vom 1. Juli 1988 bis zum Ende seiner aktiven Laufbahn im Sommer 2000 kam er auf 200 Bundesliga-Einsätze für Schalke.

Seinen größten Erfolg als Profi feierte Müller, der 1984 mit Stuttgart deutscher Meister wurde, mit dem Gewinn des UEFA-Pokals 1997. Von 2000 an ging er als Teammanager bei seinem Förderer Rudi Assauer sechs Jahre in die Lehre, ehe er am 17. Mai 2006 nach Assauers erzwungenem Rücktritt dessen Nachfolge antrat.

Quelle: ntv.de

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