Fronten im Tarifkampf verhärten sich NBA streicht November-Spiele
29.10.2011, 11:59 Uhr
Champion Dirk Nowitzki kehrt frühestens im Dezember aufs NBA-Parkett zurück.
(Foto: AP)
Die Hoffnung auf eine Einigung im NBA-Tarifstreit zwischen Vereinen und Spielern trog. Nach leichten Fortschritten machen beide Seiten drei Schritte zurück. Konsequenz: Die NBA streicht alle Partien bis zum 30. November. Hoffnungen, eine komplette Saison spielen zu können, sind zerstört.
Die NBA hat den kompletten November-Spielplan wegen des andauernden Lockouts ersatzlos gestrichen. Das bestätigte NBA-Commissioner David Stern nach erneut ergebnislos abgebrochenen Gesprächen zwischen der Liga und den Vertretern der Spielervereinigung NBPA am Freitag in New York. Damit fallen bereits insgesamt 221 Spiele dem Lockout zum Opfer.
"Es gibt keine Chance mehr, eine komplette Saison durchzuführen", sagte Stern nach den einmal mehr gescheiterten Bemühungen, das Thema endlich vom Tisch zu kriegen. Dabei hatte es am Freitagmorgen erste positive Signale von beiden Seiten gegeben, NBPA-Geschäftsführer Billy Hunter hatte sogar von einer "Einigung in greifbarer Nähe" gesprochen.
"Das war's dann"
Wenige Stunden später sei es dann ausgerechnet Hunter gewesen, der die Gespräche abrupt abgebrochen habe, sagte Stern: "Billy hat seinen Block zugeklappt und den Raum verlassen. Das war's dann." Sollte sich die aktuelle Situation nicht bis Mitte nächster Woche entspannen, wäre auch der Dezember-Spielbetrieb in Gefahr. "Wir brauchen rund vier Wochen von einer Einigung bis zum ersten Tip-off", erklärte Stern.
Nachdem Stern die ersten 100 Begegnungen der Saison, die eigentlich am kommenden Dienstag (1. November) mit der Partie zwischen Champion Dallas Mavericks und den Chicago Bulls beginnen sollte, bereits vor knapp drei Wochen gecancelt hatte, strich er nun weitere 121 zwischen dem 15. und 30. November angesetzte Spiele. Damit ist klar, dass selbst im Fall einer kurzfristigen Einigung zwischen Liga und Spielervertretern keine Mannschaft mehr die kompletten 82 Partien der sogenannten Regular Season bestreiten kann.
Jeder Penny zählt
Der Lockout war zum 1. Juli in Kraft getreten, weil sich die beiden Parteien nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten. Stern fordert nach wie vor eine Reduzierung der Gehälter um insgesamt 800 Millionen Dollar (560 Millionen Euro). Die Klubs sollen seit Inkrafttreten der letzten Tarif-Vereinbarung im Jahr 2005 mehr als eine Milliarde Dollar Verlust gemacht haben.
Zuletzt hatten die Spielervertreter ein Angebot der Liga abgelehnt, statt der im ausgelaufenen Tarifvertrag verankerten 57 Prozent der Klubeinnahmen nur noch 50 Prozent zu erhalten. Die Spieler sind laut Stern nicht bereit, "auch nur einen Penny unter die 52-Prozent-Marke zu gehen". Das aktuelle Angebot der NBPA steht bei 52,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, sid